Volkszählung

Die österreichweit durchgeführte Volkszählung hat aus vielen Gründen Unmut bei den Befragten erweckt.

Der Verband der Gehörlosenvereine in Salzburg berichtete von einem Vorfall, der – in der Person eines Volkszählers – die ganze Arroganz des Staates gehörlosen Personen gegenüber zeigt.

„Als gehörlose Bürger dieses Staates ist unsere Muttersprache die Österreichische Gebärdensprache. Dies ist die Sprache, die wir in der direkten Kommunikation (neben Deutscher und anderen Schriftsprachen) bis ins Detail verstehen und beherrschen können.“, berichtete der Verbandsleiter Grobbauer.

Im Europäischen Parlament wurde die Anerkennung der Gebärdensprache schon 1988 einstimmig beschlossen und die Mitgliedsländer aufgefordert, alle noch bestehenden Hindernisse für die Benützung der Gebärdensprache zu beseitigen. Trotzdem ist in Österreich die Anerkennung der Gebärdensprache vom Parlament bisher immer verweigert worden.

Grobbauer berichtete von einem Vorfall, der sich bei der Volkszählung zugetragen hat: „Als ein gehörloser Salzburger die Österreichische Gebärdensprache als seine Umgangssprache angab, wurde dies doch tatsächlich vom zuständigen Gemeindebediensteten vor den Augen des Betroffenen durchgestrichen.“

Dieser Diskriminierungsvorfall zeigt symbolisch klar, welchen Stellenwert der Staat der Gebärdensprache gibt. „Dürfen wir nicht einmal dazu stehen, daß wir unsere Sprache verwenden? Oder werden wir als zu dumm eingeschätzt, zu wissen, was unsere Sprache ist?“, möchte Grobbauer von den PolitikerInnen wissen.

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