SPÖ stellt Bildungsprogramm vor

In Salzburg haben am 29. Oktober 2004 SPÖ-Vorsitzende Alfred Gusenbauer, SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal und SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser den Entwurf eines Bildungsprogrammes präsentiert.

SPÖ - Bildungsprogramm für alle
BIZEPS

„Bildung ist für die Sozialdemokratie die wichtigste Zukunftsinvestition. Unser Bildungsprogramm setzt dem derzeitigen Bildungsnotstand in Österreich ein Ende und versucht, allen Kindern und Jugendlichen in Österreich die optimalen Chancen zu bieten“, so SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 29. Oktober 2004 in Salzburg bei der Präsentation des Entwurfes des SPÖ-Bildungsprogramms.

Das Bildungsprogramm soll beim SPÖ-Bundesparteitag am 29. und 30. November 2004 in Wien beschlossen werden.

„Die SPÖ tritt für ein Bildungssystem ein, das auf die Wünsche und Bedürfnisse der Beteiligten Rücksicht nimmt“, so der SPÖ-Vorsitzende weiter, denn „jedes Kind ist uns ganz ganz viel wert“. Konkret will die SPÖ den freien Hochschulzugang sowie eine Senkung der Schülerhöchstzahl pro Klasse von 30 auf 25.

Im Kapitel „Von der Integration zur Inklusion – Eine Schule für alle“ geht es vor allem darum, „den nächsten Schritt zu setzen“. Der Entwurf für ein SPÖ-Bildungsprogramm führt dazu aus: „Von der Integration zur Inklusion. Integration steht für den gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht behinderter Kinder und Jugendlicher, die entsprechend ihrem Entwicklungsstand in offenen Unterrichtsformen individuell gefördert werden. Inklusion geht über die Definition ‚eine Mehrheit integriert unter bestimmten Umständen eine Minderheit‘ hinaus. Inklusion bedeutet ein selbstverständliches Miteinander und lässt Verschiedenheit im Gemeinsamen bestehen.“

„Das SPÖ-Bildungsprogramm ist ein Programm auf der Höhe der Zeit und der pädagogischen Forschung“, erläutert dazu SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser.

Der Forderungskatalog im Kapitel „Von der Integration zur Inklusion – Eine Schule für alle“ enthält:

  • Gleiche Rahmenbedingungen für Integration in ganz Österreich.
  • Gesetzliche Grundlagen für Integration auch nach der Pflichtschule, Integration darf nicht mit der 8. Schulstufe enden.
  • Klare Rahmenbedingungen für Integration ab der 8. Schulstufe.
  • Kompetenzzentren zur Unterstützung der Integration, die Unterrichtsmaterial, Schulbücher in Brailleschrift, Gebärdensprachdolmetscher/innen, Computer mit Sprachausgabe …) zeitgerecht zur Verfügung stellen.
  • Mehr (rechtliche) Informationen und Aufklärung der Eltern über die Möglichkeiten der Integration von Seiten der Schulbehörden.
  • Informationen durch Elternvereinigungen über „best practice“ Modelle
  • Eltern von Kindern mit Behinderungen sollen die notwendigen Hilfsmittel für die Teilnahme ihrer Kinder am Unterricht erhalten (Informationen, finanzielle Unterstützungen).
  • Während der LehrerInnenausbildung bereits persönlichen Kontakt zu Menschen mit Behinderungen herstellen, um einen unbeschwerten Umgang zu ermöglichen.
  • Informationen über Behinderungen für LehrerInnen, Verwaltungskräfte, Eltern und SchülerInnen.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen für LehrerInnen (derzeit herrschen: Stundenkürzungen, keine Möglichkeit der Mehrdienstleistungen, Streichung der ZweitlehrerInnen, sowie nicht genügend Informations- und Materialressourcen).
  • In der LehrerInnenausbildung und -weiterbildung muss darauf geachtet werden, dass Inklusive Bildung einen Schwerpunkt darstellt, um diesen Schwerpunkt in der Berufspraxis mit Leben zu erfüllen und durchzusetzen.
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