Huainigg: „Gesetz gehört noch ausverhandelt“

Der Behindertensprecher der ÖVP, Dr. Franz-Joseph Huainigg nimmt zu der geäußerten Kritik des Regierungspartners FPÖ Stellung, wonach alleine die ÖVP für die Verzögerung Schuld sein soll.

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

„Es stimmt nicht, dass ausschließlich Widerstand der ÖVP schuld sei“, zeigt sich Dr. Franz-Joseph Huainigg, Behindertensprecher der ÖVP, verärgert und widerspricht damit den Vorwürfen des Koalitionspartners „Es liegt an der ÖVP“.

Er berichtet im BIZEPS-INFO Interview, dass auch aus „FPÖ-Ressorts Widerstand gekommen ist und nach wie vor besteht“. Das Verkehrsministerium unter der Leitung von Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ) habe, um ein Beispiel zu nennen, „teilweise grundsätzliche Ausnahmebestimmungen im Verkehrsbereich gefordert“.

Auch bei der Verhandlungsführung sei nicht alles perfekt gelaufen. „Verabsäumt wurde ausreichende Sozialparntergespräche zu führen“ kritisiert Huainigg und kündigt an, dass „die jetzt nachgeholt werden müssen“.

Im Regierungsprogramm wurde auch angekündigt, dass bestehende diskriminierende Gesetze überarbeitet werden sollen. Dies soll in einem so genannten Bündelgesetz – als Teil des Behindertengleichstellungspakets – passieren.

Auch eine Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache wird in diesem Paket enthalten sein – kündigt Huainigg an, denn „das ist sehr wichtig und gehört in der Vefassung geregelt“.

„Mein Anliegen ist auch, dass ein Bündelgesetz kommt und da gibt es gewisse Vorbereitung seitens der ÖVP-Ressorts“, berichtet der Behindertensprecher gegenüber BIZEPS-INFO. Er hofft, „dass auch die FPÖ-Ressorts Vorschläge für Gesetzesänderungen liefern werden“.

Diese fehlen aber bisher und so hat z. B. das Justizministerium unter der Leitung von Mag. Karin Miklautsch (FPÖ) noch keine Vorschläge präsentiert, wie es ermöglicht werden kann, dass auch blinde Menschen einen Zugang zum Richterberuf erhalten können.

„Diese Dinge gehören noch ausverhandelt“, fordert Huainigg, und dann „so rasch wie möglich beschlossen“. Im Gegensatz zur FPÖ drängt er aber nicht auf eine sofortige Beschlussfassung.

Er möchte, dass ein Behindertengleichstellungsgesetz mit Bündelgesetz, wie es im Koalitionsübereinkommen vorgesehen ist, „heuer“ beschlossen wird. Das Maßnahmenpaket muss für behinderte Menschen konkrete Verbesserungen bringen, fordert Huainigg.

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