Schild: Kein Platz für Zigeuner

„Kein Platz für Zigeuner“ auf Osttiroler Campingplatz

Unter diesem Titel berichtet die Tageszeitung Standard ausführlich über ein diskriminierendes Schild auf einem Osttiroler Campingplatz.

An der Rezeption eines Campingplatzes in Osttirol hing ein Schild mit dem Text „Kein Platz für Zigeuner“, berichtet der Standard die unübersehbare Diskriminierung und befragt den Betreiber des Platzes nach der Motivation dieses anzubringen.

„Wenn jemand kommt, der mir nicht gefällt, weise ich ihn ab. Hotels können das ja schließlich auch“, verteidigt sich der Betreiber und ist damit im Unrecht. Birgit Weyss vom Boltzmann-Institut für Menschenrechte legt im Standard dar: „Das Gleichbehandlungsgesetz verbietet, dass Personen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit der Zugang zu Dienstleistungen verweigert wird.“

Der Antirassismusverein ZARA erstattete daher Anzeige. Der Leiter der Beratungsstelle von ZARA, Hikmet Kayahan, erwähnt „dass hier rassistische Diskriminierung in einer solch offenen und schamlosen Art öffentlich praktiziert wird“. Auch im Verein Ketani für Roma und Sinti ist man entsetzt über den Fall, berichtet der Standard.

In Tirol heute wird der Betreiber mit den Worten zitiert: „Wir brauchen hier kein Zigeuner. Obwohl die Zigeuner in meinen Augen die besten Leute sind. Aber es ist betriebswirtschaftlich nicht vereinbar.“

Empört über „eine derart offene Form von Rassismus und Diskriminierung“ zeigte sich SPÖ-Integrationssprecherin Elisabeth Hlavac. „Dieser Fall zeigt, dass Roma und Sinti hierzulande nach wie vor unter starker Diskriminierung leiden. Er zeigt auch die Bedeutung und Notwendigkeit entsprechender Antidiskriminierungsbestimmungen in der heimischen Gesetzgebung. Und er zeigt wahrscheinlich noch stärker, wie wichtig bewusstseinsbildende Maßnahmen sind. Der Kampf gegen den Rassismus muss in die Köpfe der Menschen hinein“, so Hlavac abschließend.

In einem begleitenden Standard-Artikel kritisiert Weyss, „Vereine, die sich dieser Fälle annehmen, bekommen null Unterstützung vom Staat“. Konkret erwähnt sie ZARA und den Klagsverband.

Das Schild wurde mittlerweile entfernt. Die Behörde prüft die Anzeige.

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