Fest: 5 Jahre WAG-Assistenzgenossenschaft

Am 30. Oktober 2007 feierte die WAG-Assistenzgenossenschaft das bisher Erreichte mit einem Fest in Wien. Besonders interessant waren die Statements der Fördergeber.

Günther Schuster und Anita Bauer beim WAG-Fest 071030
BIZEPS

„Nun sind bereits 5 Jahre seit der Gründung der Wiener Assistenzgenossenschaft vergangen. An unserem Geburtstag möchten wir zurückblicken und in die Zukunft schauen, zeigen was wir tun können, uns austauschen, weiterbilden und natürlich feiern!“, war der Einladung zu entnehmen.

Viele lobende Wortmeldungen würdigten die letzten fünf Jahre der WAG-Assistenzgenossenschaft und strichen die Wichtigkeit und die Erfolgsgeschichte des Angebotes der Persönlichen Assistenz hervor. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kunst und Sozialbehörden und viele Aktivistinnen und Aktivistin aus der Wiener Behindertenszene feierten mit.

Wirtschaftliche Komponente

„Persönliche Assistenz hat auch wirtschaftliche Komponenten“, hielt die Geschäftsführerin Mag. Dorothea Brozek in ihrer Jubiläumsrede fest, berichtet kobinet. So seien beispielsweise im Rahmen der WAG 225 Beschäftigungsverhältnisse mit Persönlichen Assistentinnen und Assistenten geschaffen worden. „Zusätzlich hat die WAG 10 Arbeitsplätze im Büro – zum Großteil für behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – geschaffen“, so Brozek.

Von 6.400 geleisteten Stunden im Gründungsjahr 2002 ist die Anzahl der von der WAG organisierten Assistenzstunden inzwischen auf 110.000 Stunden Persönliche Assistenz in diesem Jahr angewachsen.

Unterschiedliche Sichtweisen

Im Rahmen des WAG-Festes gab es ein „Resümee 5 Jahre WAG und Ausblick aus Sicht der Fördergeber“. Aus diesem Anlass sprachen der Leiter der Landesstelle Wien des Bundessozialamtes, Dr. Günther Schuster sowie die Leiterin des Fachbereiches Behindertenarbeit im Fonds Soziales Wien, DSA Anita Bauer.

Die Rückblicke könnten nicht unterschiedlicher ausfallen. Wenn man die zur allgemeinen Höflichkeit zählenden Glückwünsche in der Betrachtung weglässt, dann ergab sich ein Bild wie Tag und Nacht. Man konnte miterleben wie ein Fördergeber den anderen versuchte zu motivieren.

Dr. Schuster erzählte, das das Bundessozialamt sich „auf diese Art der Selbstbestimmung bewusst eingelassen“ habe. Nun sei die WAG aber eines der größten Projekte mit einem jährlichen Fördervolumen von „1 Million Euro“. Das „breite Unterstützungsangebot“ sowie die Organisationsstruktur der Genossenschaft hob er positiv hervor.

Das Ziel der Persönlichen Assistenz am Arbeitsplatz sei es, Arbeitsplätze zu erlangen bzw. zu erhalten. Wenn auch anfangs nicht so im Vordergrund gestanden, so habe sich aber überdies gezeigt, dass damit der Gleichstellungsgedanke unterstützt wird.

Schuster erwähnte auch die Richtlinienänderung bei der Persönlichen Assistenz am Arbeitsplatz, damit auch bei Krankheit und Urlaub die Leistung weiterbezahlt werden kann. Er sei „nun sehr gespannt“ auf die anstehende Entscheidung zum Thema Persönliche Assistenz in Wien. Das Ergebnis sei sehr wichtig „im Sinne eines ganzheitlichen Angebotes“ in diesem Bereich.

Ganz vorsichtig und bemüht der „Entscheidung der Politik“ nicht vorzugreifen, agiert hingegen DSA Bauer (FSW). Sie erinnerte daran, dass der Aufbau der WAG „wesentlich vom BSB finanziert wurde“.

Wie geht es weiter in Wien? „Da warten alle ganz gespannt auf die Entscheidung der Politik“, hält sie fest, denn „dieses Thema ist nicht frei von reizbaren und schwierigen Situationen“.

Ihre persönliche Einschätzung ist, dass es mit der Persönliche Assistenz in Wien „irgendwie weiter geht“. Aber bei der Leistung sei es nicht eine Frage des „Entweder oder sondern des sowohl als auch“ um mit den Worten abzuschließen: „Wir haben ein gemeinsames Ziel.“

Weiteres Programm

Eine Tanzperformance, ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpartner „Bedeutung der Persönlichen Assistenz aus sozialpartnerschaftlicher Perspektive“ sowie die Ausstellungseröffnung „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ rundeten das Programm ab.

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