Wird die Schwerhörigenberatungsstelle in Kärnten geschlossen?

"Das Bundessozialamt Landesstelle Kärnten hat vor, mit 2009 die einzige Anlaufstelle für Schwerhörige (Hörgeräte-, CI-Träger und Tinnitusbetroffene) in Kärnten zu schließen", berichtet Mag. Harald Tamegger.

Piktogramm Schwerhörigkeit
BIZEPS

Das Bundessozialamt habe angekündigt, die Beratungsstelle zu schließen und das obwohl diese „höchst erfolgreich geführt wird“, kritisiert Tamegger vom Österreichischen Schwerhörigenbund und berichtet, dass als offizielle Begründung Geldmangel genannt wurde. Dies ist für ihn völlig unverständlich, da „Schwerhörigkeit eine der größten Behindertengruppen in Österreich darstellt“.

Im ersten Halbjahr 2008 hatte die Beratungsstelle „einen Zulauf von über 850 betroffenen KärntnerInnen“ und wird „von der selbst schwerhörigen Frau Mag.a Brigitte Slamanig geleitet“.

Keine Beratung mehr?

„Nicht nur, dass somit dieser großen Behindertengruppe die einzige Chance auf Beratung und Hilfe in Kärnten genommen werden soll, werden auch Arbeitsplätze wie der der selbst betroffenen, hochqualifizierten Projektleiterin vernichtet“, hält der ÖSB Generalsekretär fest und ergänzt: „Und das, wo doch das Bundessozialamt und das Sozialministerium in der Öffentlichkeit vehement für die berufliche Integration behinderter Menschen eintreten“.

Tamegger: „Entscheidung zurücknehmen“

Die Schließung empört Tamegger: „Das ist ein Skandal und wir fordern das zuständige Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz auf, diese Entscheidung umgehend zurückzunehmen!“

Die Beratungsstelle soll nicht geschlossen werden, „sondern im Gegenteil, sie muss, genau wie auch die Stellen in Graz und Wien, künftig personell aufgestockt und als fixe Einrichtung in der Behindertenarbeit Österreichs verankert werden!“, fordert er abschließend.

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