Es „… verwundert, wie leicht es sei, zu Ergebnissen zu kommen“

Der Manager eines Restaurants in der Innenstadt von Hartfort/USA hatte sich trotz des Antidiskriminierunggesetzes geweigert, eine Stufe zu beseitigen. Ein Bericht von Ed Bollenbach / USA für BIZEPS:

Gleichstellung - Amerika gewinnt
BIZEPS / BilderBox.com

Behinderte Menschen hätten ihn klagen können und auf das Ende das Prozesses warten müssen. Doch es geht auch anders ….

In der ersten Juniwoche setzten fünf behinderte Menschen in Hartfort, Connecticut/USA, erfolgreich Abschnitt 3 des Antidiskriminierungsgesetzes (ADA) durch, welcher vorschreibt, daß öffentliche Dienstleistungen für alle benützbar sein müssen.

Ein Restaurant in der Innenstadt hatte sich geweigert, eine Stufe zu beseitigen, die RollstuhlfahrerInnen daran hinderte, das Restaurant zu „betreten“. Der Besitzer war freundlich, aber er brachte Erklärungen dafür, daß er die Stufe nicht beseitigt und keine Rampe errichtet hatte.

Als Teil eines ADAPT-Trainings rollten eine Freundin von mir, die Vorsitzende des Selbstbestimmt Lebens Komitees in Connecticut/USA, und vier andere RollstuhlfahrerInnen zu dem Restaurant.

Als sie ankamen, sah sie ein Kellner, der den Manager holte. Der erschien, als sie draußen ihre Plätze mit ihren Protestschildern einnahmen, und fragte, was sie mit dieser Aktion wollten. Die Gruppe bestand darauf, daß das Restaurant zugänglich gemacht werden müßte, damit sie das Restaurant benützen könnten. Der Manager sagte ihnen, daß ihm vor elf Jahren erklärt wurde, er müsse keine Zugänglichkeit schaffen.

Die kleine Gruppe von AktivistInnen erklärte ihm, daß es nun aber das Antidiskriminierungsgesetz gibt und er es befolgen müsse. Das war am Freitag, den 2. Juni 1995. Die Gruppe beendete darauf hin die Protestaktion und versprach dem Manager, diese wieder am Montag vor dem Restaurant fortzusetzen.

Als zwei AktivistInnen am Montag wieder kamen, hatten der Restaurantbesitzer und der Manager kapituliert und äußerten die Bereitschaft, eine Rampe einzurichten und die Toiletten zugänglich zu machen. Es wurde versprochen, die Arbeit bald zu beginnen. Meine Freundin meinte dazu, sie sei „verwundert, wie leicht es sei, zu Ergebnissen zu kommen“.

Im Moment glaube ich, daß für den Großteil der Fälle, die den Abschnitt 3 (Dienstleistungen) des ADA betreffen, diese Art von Aktionen die effektivste, schnellste und billigste ist, um das Gesetz durchzusetzen. Die Gruppe mußte nicht einmal die Presse rufen!

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