Bahnhöfe in Deutschland weitgehend ohne barrierefreie Toiletten

86,4 Prozent aller Bahnhöfe in Deutschland sind ohne Bahnhofsklo, das erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn (DIE LINKE) bezugnehmend auf die Antwort der Bundesregierung zur Kleinen Anfrage die Bundestagsfraktion hinsichtlich der Toilettenanlagen auf Bahnhöfen der Deutschen Bahn.

Deutsche Bahn
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„Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man eine Toilette in erreichbarer Nähe weiß und es ist äußerst hilfreich, wenn sie im Notfall auch zugänglich, sauber und bezahlbar ist. Dies betrifft unter anderem Bahnhöfe, die Tag für Tag von hunderttausenden Menschen frequentiert werden. Erschreckender Fakt aber ist, so André Hahn: Nur 13,6 Prozent aller Bahnhöfe in Deutschland verfügen über öffentliche Toiletten, und die Bundesregierung sieht diesbezüglich keinen Handlungsbedarf. Das ist völlig inakzeptabel“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag und stellvertretendes Mitglied des Tourismusausschusses, Dr. André Hahn, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der LINKEN „Toilettenanlagen auf Bahnhöfen der Deutschen Bahn“ (Drucksache 19/3660).

Hahn sagt weiter dazu: „Noch weniger öffentliche Bahnhofs-Toiletten sind barrierefrei (nur 8,2 Prozent). Viele Toilettenanlagen sind in einem schlechten Zustand und / oder nicht durchgehend geöffnet und / oder (mit 50 Cent oder 1 Euro) für viele Reisende zu teuer. Dies betrifft nicht nur kleine Bahnstationen, sondern auch große Bahnhöfe wie Berlin-Ostkreuz, wo trotz derzeit täglich über 120.000 Ein-, Aus- und Umsteigern frühestens im Jahr 2019 eine Toilette zur Verfügung stehen soll“.

Der Bundestagsabgeordnete erwartet vom Bundesverkehrsminister, dass er sich zusammen mit der Deutschen Bahn, dem Bundesbauminister, den anderen Verkehrsträgerinnen und -trägern, den Ländern und Kommunen, Fahrgastverbänden, Behindertenverbänden und anderen Organisationen kurzfristig zu diesem unhaltbaren Zustand verständigt und statt der in der Kleinen Anfrage dokumentierten Ausflüchte endlich Vorschläge für spürbare Verbesserungen auf den Tisch legt.

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Ein Kommentar

  • Unfassbar! In einem der reichsten Länder der Welt herrschen derartig vorsintflutliche Zustände! Und dann kommt noch was dazu: es gibt eine Minderheit von Menschen, das sind gar nicht so wenige, die an Blasenschwäche (Inkontinenz) unterschiedlichster Art leiden, mehr Frauen als Männer! Das ist eine Mehrfachdiskriminierung sonderhausen.