Das Ende für Petras berufliche Integration

Keine Arbeit mehr für behinderte Menschen in einem Wiener Einkaufsmarkt - "Kontakt mit den Kunden problematisch"

Logo Arbeitsmarktservice
BilderBox.com

Vor einem Jahr hatte die geistig behinderte Petra allen Grund zur Freude. Nach zehn Jahren Integrationsunterricht bekam sie in einer „Merkur“-Filiale im 13. Wiener Gemeindebezirk einen ganz „normalen“ Job, berichten die Salzburger Nachrichten.

Mit Ende September läuft dieser Vertrag des AMS aus. Ende August gab es zudem einen Wechsel in der Filialleitung. Bei Verlängerung des Arbeitsverhältnisses wären jetzt ab Oktober die Lohnkosten für Petra, etwa 4500 Schilling, zu 50 Prozent auf das Unternehmen übergegangen, die restlichen 50 Prozent hätte die Gemeinde Wien getragen. Aber der Vertrag wird, so Merkur-Konzernsprecher Alfred Matousek, nicht verlängert werden, ist in der SN zu lesen.

Die Gründe: erstens sei der „unmittelbare Kundenkontakt“ „nicht ganz unproblematisch“ gewesen, Petra hätte manchmal Anfälle bekommen, „fallweise lautstark herumgeschrien“, mit einem Stanley-Messer hantiert. Und zweitens: Petra hätte ständige Betreuung bei ihrer Arbeit gebraucht. Ein Prokurist, der mit dem Fall vertraut ist, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Beim Verein „Integration: Wien“ ist man da anderer Meinung. Petras Arbeitsassistentin Susanne Gabrle ist empört: „Die wollen die Petra einfach loswerden.“, berichten die Salzburger Nachrichten.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich