Blinde Person liest Braille

Einrichtung für Text, Ton und Medien – ETTM

Dieses Projekt soll die Barrieren beim Zugang zu Informationen für sehbehinderte und blinde Menschen abbauen helfen.

Für blinde und sehbehinderte Menschen ist es oft schwer, Zugang zu Druckwerken – Lernunterlagen, berufliche Fachliteratur oder Bücher – sowie zu notwendigen Informationen zu bekommen, die ihren Bedürfnissen entsprechend aufbereitet sind. Vieles ist nicht in Braille-Schrift, in Großdruck, auf CD-Rom oder auf Kassette gesprochen erhältlich. Besonders hinderlich ist dies für blinde und sehbehinderte Menschen, die in Aus- oder Weiterbildung bzw. im Beruf stehen oder sich wieder für den Arbeitsmarkt qualifizieren möchten. Oftmals entstehen daraus schier unüberwindlich scheinende Barrieren, die so manche Karriere behinderter Menschen im Kaim ersticken.

Wer erinnert sich nicht an die langwierigen und oftmals vergeblichen Versuche, mit Verlagen und Autoren Vereinbarungen zu treffen, damit Druckwerke für sehbehinderte und blinde Menschen auch elektronisch zur Verfügung gestellt werden.

Um diesem Problem insbesondere für den Personenkreis sehbehinderter und blinder Studentinnen und Studenten zu begegnen, wurden schon vor einigen Jahren Einscanndienste an den verschiedenen Universitäten eingerichtet.

Seit 2003 gibt es darüber hinausgehend auch in Wien ein Projekt des Österr. Blinden- und Sehbehindertenverbandes, Landesgruppe Wien, NÖ und Bgld.: Die „Einrichtung für Text, Ton und Medien“ (ETTM); sie steht für blinde und sehbehinderte Menschen im HAUS DES AUGES, Hägelingasse 3, 1140 Wien zur Verfügung und hilft bei der blinden- und sehbehindertengerechten Aufbereitung der benötigten Unterlagen für Beruf, Aus- und Weiterbildung.

Das ETTM kostenlos – d.h. lediglich gegen Erstattung der Materialkosten – in Anspruch nehmen können blinde und sehbehinderte Menschen, die in einem Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis stehen, sich weiterbilden bzw. an einer Arbeitstrainingsmaßnahme oder sonstigen Maßnahme der beruflichen (Wieder-)Eingliederung teilnehmen. Für Personen, die nicht in diese Projektförderung fallen, ist neben den Materialkosten ein Unkostenbeitrag von € 7,- pro Auftrag zu entrichten.

Der Tätigkeitsbereich der drei ETTM-Mitarbeiter umfasst unter anderem:

  • Scannen,
  • in Braille oder Großschrift ausdrucken,
  • Internet-Recherchen bzw. Downloads durchführen,
  • auf Tonträger Aufsprechen und Digitalisieren von Texten,
  • Demo-Aufnahmen im Tonstudio.

Das Projekt „Einrichtung für Text, Ton und Medien – ETTM“ wird vom Bundessozialamt gefördert und ist ein von Sozialstaatssekretär Sigisbert Dolinschek unterstütztes Projekt, gefördert / finanziert aus Mitteln der Behindertenmilliarde der Bundesregierung und des Europäischen Sozialfonds.

Das ETTM ist Montag bis Mittwoch von 8:30 bis 17:30 Uhr, Donnerstags von 8:30 bis 19:30 Uhr und Freitags von 8:30 bis 13:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen – z.B. Preisliste, Verzeichnis der bereits bearbeiteten und verfügbaren Bücher und Skripten – gibt es auf der Website www.ettm.at bzw. ist ETTM auch telefonisch unter der Nummer 01 98189/205-207 oder per e-mail unter ettm@braille.at erreichbar.

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