Empfehlungen des ORF-Publikumsrats

Der ORF-Publikumsrat hat in seiner Plenarsitzung am 14. März 2024, unter dem Vorsitz von Walter Marschitz folgende Empfehlungen zu den Themen "Gesundheit", "Humanitäre Aktivitäten" und "Inklusion" beschlossen.

ORF Publikumsrat
Martin Ladstätter

Hier finden Sie den gesamten Text der Empfehlungen mit Erläuterungen, den wir hier auszugsweise wiedergeben:

Empfehlungen zu „Humanitäre Aktivitäten“

Der ORF ist seit mehr als 50 Jahren im Bereich humanitärer Aktivitäten aktiv. Mit den Marken LICHT INS DUNKEL für das Thema Inklusion, NACHBAR IN NOT für das Thema Auslandskatastrophenhilfe und ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH werden Spenden gesammelt.

„Die Aktivitäten im Bereich Humanitarian Broadcasting und die starken ’sozialen‘ Marken sind auch für die Legitimierung des öffentlichen Auftrages sehr wertvoll und bringen dem ORF eine enge Verbindung zur Zivilgesellschaft. Sie sind damit Ausdruck eines ‚ORF für alle‘. Der Publikumsrat würdigt und unterstützt diese Aktivitäten und bedankt sich ausdrücklich bei jenen, die bei deren Verwirklichung mitgewirkt haben und mitwirken.“, hält der Publikumsrat fest und empfiehlt:

Der Publikumsrat hat dazu folgende Anregungen bzw. Empfehlungen:

  • Das Humanitarian Broadcasting soll als wichtige Säule gestärkt, ausgebaut, strategisch entwickelt und mit den nötigen Ressourcen versehen werden, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Dabei geht es beispielsweise um Sendeformate, die jeweils auf der Höhe der Zeit sind, und um den Umgang mit Spannungsfeldern, die sich zwischen Anforderungen beim Spendensammeln und bei der Darstellung von Erfolgsgeschichten im Zusammenhang mit Inklusion ergeben können.
  • Trotz einer hohen Spendenbereitschaft, die bei den ORF-Aktionen manifest wird, hat Österreich bei Spenden international noch Nachholbedarf. Die Aktivitäten des ORF sollten daher – über den eigenen Bereich hinaus – einen Beitrag leisten, um die Bereitschaft in Österreich zu fördern, Menschen in Not zu unterstützen.
  • Der ORF war und ist bei all diesen Aktivitäten nicht nur Medienpartner der Trägervereine, sondern auch wichtiger Entwickler der Marken. Dies sollte sich auch bei der Gestaltung der Zusammenarbeit widerspiegeln.
  • Die herausragenden Aktivitäten des ORF beim Humanitarian Broadcasting sollen bei der Diskussion um und die Bewerbung des ORF-Beitrages sowie bei Debatten um die Bedeutung der Rolle des ORF als öffentlich-rechtliche Institution offensiv ins Treffen geführt werden.

Inklusion

Die begleitende Berichterstattung im Bereich humanitärer Aktivitäten – aber nicht nur dort – leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit.

Der Publikumsrat begrüßt ausdrücklich das Bemühen, nicht nur über Menschen zu berichten, sondern die Betroffenen auch selbst zu Wort kommen und gestalten zu lassen, und ermuntert die Verantwortlichen, diesen Weg konsequent weiterzugehen.

Daher empfiehlt der Publikumsrat:

  • Die neuen Chancen durch den Einsatz der künstlichen Intelligenz sollen zum verstärkten Ausbau barrierefreier Angebote (Untertitelung, einfache Sprache, Übersetzungen) genützt werden.
  • Journalistinnen und Journalisten mit einer Behinderung sollen verstärkt in den ORF- Redaktionen arbeiten und gestalten können. Erfahrungen anderer Sender zeigen, dass sich der auf den spezifischen Lebenserfahrungen basierende Blick auf die Welt wesentlich auf die Gestaltung auswirkt und neue Medienbilder erzeugt. Außerdem verändert sich die Einstellung der nicht behinderten Kolleginnen und Kollegen zum Thema Behinderung in inklusiv geführten Redaktionen. Daher wird empfohlen, für die kommenden Jahren eine Strategie zur verstärkten Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu entwickeln.

Bei einer Änderung des ORF-Gesetzes sollte eine Umformulierung des Programmauftrages überlegt werden, die derzeitige Formulierung ist deswegen etwas unglücklich, weil Inklusion als Unterpunkt zum humanitären Engagement verankert ist.

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Ein Kommentar

  • Das sind wieder so allgemeine Richtlinien, die eine Minimale Initiative Richtung Inklusion ermöglichen. Es wird noch lange dauern bis man an angloamerikanische Vorreiter herankommt. Das KI-Thema ist primär hinsichtlich „Geldsparen“ zu sehen.