Begonnen hat alles mit einer Randbemerkung.
Im Zuge der Diskussionen um die Biomedizin-Konvention wurden Universitätsprofessoren zu einer Bioethik-Kommission im Bundeskanzleramt vereint. Die Vermutung, dass auf diesem Weg die Ratifikation der Konvention „wissenschaftlich abgesegnet“ werden sollte, lag nahe. Bei einer Sitzung der Plattform „Nein zur Biomedizin-Konvention“ wurde lange darüber diskutiert. Irgendjemand hatte damals eher nebenbei bemerkt: Dann machen wir eben unsere eigene Kommission.
Entstanden ist aus dieser Randbemerkung eine Gruppe von Personen, die nicht nach Vereinszugehörigkeiten ausgewählt wurden, sondern nach Fähigkeiten und Ressourcen. Darin dürfte wohl ein Teil des Erfolges der Ethikkommission FÜR die Bundesregierung begründet sein. Denn die Erfolgsliste ist lang – zu lang für einen kleinen redaktionellen Beitrag.
Nur in einem Aspekt kann die Gruppe keinen Erfolg verbuchen: Nach anfänglich relativ häufigen Besprechungen mit Mitgliedern der Kanzlerkommission ist der Kontakt verebbt. Eine Vereinbarung über eine Kooperation abzuschließen, ist an der zögerlichen Haltung der Kanzlerkommission gescheitert. Und die nächste Kommission ohne Beteiligung behinderter Menschen wurde eben in Wien gegründet.