Hamann/Ribo erfreut über Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als neues Schulfach

Ab Schuljahr 2024/25 kommt Unterricht für gehörlose und hörende Kinder

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Scottish Sensory Centre

„Neue Lehrpläne bringen die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) endlich in die Schulen. Das ist ein großartiger Erfolg, mit dem auch eine langjährige Forderung der Community endlich erfüllt wird“, freuen sich Sibylle Hamann, Bildungssprecherin der Grünen, sowie Bedrana Ribo, Sprecherin der Grünen für Menschen mit Behinderungen über die heute in Begutachtung geschickte Verordnung des Bildungsministeriums.

Die Vorsitzende des Gehörlosenbund (ÖGLB) und ehemalige Grünen-Abgeordnete Helene Jarmer sagt dazu:

Österreichische Gebärdensprache im Lehrplan ist nicht nur ein unerlässliches Instrument für Chancengleichheit in der Bildung, sondern bedeutet auch gesellschaftliche und politische Anerkennung der Sprachminderheit gehörloser Menschen.

Mit dem neuem Lehrplan zeigt diese Regierung, dass sie den Auftrag zur Inklusion ernst nimmt.

Der neue Lehrplan wird gemeinsam mit Expert:innen und dem österreichischen Gehörlosen-Bund (ÖGLB) erarbeitet und tritt ab dem Schuljahr 2024/25 in Kraft.

Für gehörlose Kinder wird ÖGS in der Pflichtschule eine verbindliche Übung. Für alle – also auch hörende – Kinder in der Pflichtschule kann ÖGS künftig als unverbindliche Übung angeboten werden.

In der Oberstufe (Sek 2) wird ÖGS der „zweiten lebenden Fremdsprache“ gleichgestellt und kann als Pflicht- oder Wahlpflichtfach besucht werden. Damit ist es künftig möglich, in ÖGS zu maturieren.

„Die Österreichische Gebärdensprache ist die Erstsprache von ungefähr 10.000 gehörlosen Menschen. Sie wird seit 2005 als eigenständige Sprache anerkannt. Für gehörlose Kinder ist ÖGS das zentrale Kommunikationsmittel. Deswegen ist es wichtig, dass sie diese Sprache von klein auf systematisch lernen, um ihr gesamtes Bildungspotential ausschöpfen zu können. Das ist ein großer Schritt in Richtung Wertschätzung und Sichtbarkeit der Gebärdensprache in unserer Gesellschaft“, sagt Ribo.

In die Ausbildung neuer ÖGS-Pädagog:innen muss jetzt viel Energie gesteckt und das Studienangebot professionalisiert und ausgeweitet werden. Mit der rechtlichen Verankerung von ÖGS und den verbindlichen neuen Lehrplänen ist dafür nun eine wichtige Basis gelegt.

„ÖGS hatte im österreichischen Schulwesen bisher nicht jenen Stellenwert, der ihr gebührt: Anders als etwa für Englisch oder Französisch, gab es für ÖGS bisher kaum Standards, keine modernen Lehrpläne, keine Verankerung in den Stundentafeln, und keine Möglichkeit, im Fach zu maturieren. Diese Benachteiligung wird nun endlich beseitigt. Es wäre schön, wenn in den kommenden Jahrzehnten noch viel mehr Kinder Gebärdensprache lernen“, bekräftigt Hamann.

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Ein Kommentar

  • Ich finde das sehr positiv. Wenn ich richtig informiert bin, muss diese Regelung in mehrere Lehrpläne eingebaut werden und dies ist noch nicht der Fall.