Überraschend klare Worte findet man im Standard-Kommentar von Andreas Peters (sein Verein Wieso setzt sich für ALS-Betroffene ein) zum Hype "Ice Bucket Challenge".
„Es ist meiner Meinung nach verlogen, wenn sich österreichische Prominente Eiswasser über den Kopf schütten„, so Andreas Peters im Standard, wenn „gleichzeitig aber die UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich weiterhin nicht umgesetzt wird.“
Obwohl die Kampagne viel Geld bringt, äußern mehr und mehr Menschen daran Bedenken.
Als Beispiele für Diskriminierungen von ALS-Betroffene zählt Peters die Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Hilfsmitteln oder die Behandlung von behinderten Menschen in Österreich als Almosenempfängerinnen und -empfänger auf.
Auch die Pläne der Bundesregierung kritisiert er: „Der Nationale Aktionsplan, der für die Umsetzung sorgen sollte, enthält nur wenn, kann und würde Formulierungen und diese auch nur nach den budgetären Mitteln, also nach heutigem Stand nie.“
Politiker und die Fernsehprominenz sollte sich nicht an solchen Ice Bucket Challenge Aktionen beteiligen oder sie gutheißen, sondern dafür sorgen, dass „hier in Österreich behinderte Menschen ihre benötigten Hilfsmittel kostenfrei erhalten“, hält er abschließend fest.
Warum die Kampagne in Österreich so gut läuft, könnte auch an der Tradition von „Licht ins Dunkel“ liegen. Auch hier haben Prominente und Unternehmen mit Unterstützung des ORF die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam zu spenden, ohne sich im Alltag für behinderte Menschen wirklich einsetzen zu müssen.