Inklusive Begehung in der Leopoldstadt

Bei einem Rundgang im Volkertviertel im zweiten Bezirk in Wien wurde erkundet, wie gut der öffentliche Raum für Fußgänger:innen und insbesondere Menschen mit Behinderung nutzbar ist und was verbessert werden sollte.

Grätzlbegehung
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Am 26. Mai 2023 lud die Initiative geht-doch gemeinsam mit den Mobilitäts-Scouts und BIZEPS zum ersten Mal zu einer Begehung ein. Diese fand im Volkertviertel im zweiten Bezirk in Wien statt.

Ziel des Rundgangs war, zu begutachten, wie gut die Gegend zu Fuß, im Rollstuhl, für ältere Menschen und für Menschen mit Behinderung im Allgemeinen nutzbar ist und über Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. Die Begehung fand im Rahmen des geht-doch Projekts #LassDichGehen statt.

Barrieren und potenzielle Gefahrenquellen entdeckt

Für Menschen im Rollstuhl wurden im untersuchten Gebiet mehrere Barrieren entdeckt, die auch zu potenziellen Gefahrenquellen werden können. Zum Teil gibt es hier Gehsteigabsenkungen, die zu hohe Restkanten zur Fahrbahn aufweisen.

Des Weiteren gibt es Abschnitte mit kaum überwindbarem Kopfsteinpflaster, Straßenbahngleise mit großen angrenzenden Spalten bei Fußgänger:innen-Übergängen und mehrfach schmale Gehsteige, die gleichzeitig ein starkes Quergefälle haben, im Bereich einer Kreuzung liegen und dadurch oft auch sogar mit Unterstützung nur schwer nutzbar sind.

Was ebenfalls auffiel, waren fehlende oder schlecht ausgeführte Blindenleitsysteme, die beispielsweise sehr nahe an Fahrradständern vorbeiführen. Es besteht ein hohes Risiko, dass abgestellte Fahrräder in das Leitsystem ragen. Sitzgelegenheiten sind zum Teil ohne ausreichenden Kontrast zur Umgebung ausgeführt.

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Mögliche Lösungen veranschaulicht

In Bezug auf die Thematik der schmalen Gehsteige im Kreuzungsbereich mit starkem Quergefälle konnte vor Ort eine Lösung gefunden werden. Mittels Gehsteigvorziehungen, die mit Kreide visualisiert wurden, könnte eine starke Verbesserung der Nutzungsqualität und der Barrierefreiheit erreicht werden. Die Vorteile wären:

  • Bessere Sichtbeziehungen (v.a. auch für Menschen im Rollstuhl und Kinder),
  • flachere Absenkung zur Fahrbahn hin,
  • kürzere Fahrbahnquerung,
  • und dadurch erhöhte Sicherheit für alle, die zu Fuß unterwegs sind.

Positiver Ansatz für Partizipation und Inklusion in der Stadtplanung

Die Gruppe an Menschen, die die Begehung führte, bestand aus einer älteren Person, einer Person, die einen Rollstuhl nutzt und zwei Personen ohne Mobilitätseinschränkungen. Dadurch konnten verschiedene Anforderungen an den Straßenraum aufgezeigt und Einblicke in unterschiedliche Lebens- und Mobilitätsrealitäten gegeben werden.

Ein guter Start für eine partizipative und inklusive Auseinandersetzung in Bezug auf die Gestaltung des Straßenraums. Es bleibt zu wünschen, dass die Vielfalt der Teilnehmenden weiterwächst.

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