Missbrauchsverdacht: Verdächtigter in Untersuchungshaft

Ein Oberösterreicher steht im Verdacht, seine beiden behinderten Töchter jahrzehntelang sexuell missbraucht zu haben.

Schild Polizei
BilderBox.com

In St. Peter am Hart (Bezirk Braunau) soll ein Oberösterreicher in den letzten 40 Jahren seine beiden Töchter und seine Frau sexuell missbraucht haben. Er bestreitet die Vorfälle.

Wie es öffentlich wurde

„Ein später Widerstandsversuch brachte die Verhältnisse nun ans Licht. Als der Vater seine ältere Tochter im Mai erneut vergewaltigen wollte, setzte diese sich zur Wehr, wie die Polizei mitteilte. Dabei kam der 80-jährige zu Fall und verletzte sich so, dass er nicht mehr aufstehen konnte. Die Töchter sagten aus, dass sie ihn in der Hoffnung liegen ließen, er würde bald sterben“, schreibt die „süddeutsche„.

„Verschwanden gleichsam aus dem öffentlichen Gedächtnis“

Nicht nur für die „süddeutsche“ stellt sich eine Reihe von Fragen, zum Beispiel, „dass die gesetzlichen Vertreter der Frauen nie etwas bemerkt haben wollen und niemals von ihnen angesprochen wurden, wirft Fragen nach der Intensität und Qualität der Fürsorge auf, zumal diese ja juristisch nicht den Eltern anvertraut worden war“.

Erschreckend auch der Erklärungsversuch, warum dies niemandem aufgefallen war: „Als Mädchen hatten sie Schule und Sonderschule besucht, ohne dass jedoch den Personen in ihrem Umfeld irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen wäre. Dann verschwanden sie gleichsam aus dem öffentlichen Gedächtnis.“

„Die beiden geistig beeinträchtigten Schwestern mussten in einem Raum auf einer Holzbank schlafen, Sozialkontakte gab es für die 53- und die 45-Jährige nicht“, berichtet der ORF-Oberösterreich über jene Vorfälle, die derzeit in hohem Ausmaß die Medien beschäftigen.

Töchter handelten in Notwehr

In der Einvernahme durch eine Polizistin nach dem Spitalsaufenthalt des Vaters Ende Juli wurde die Dimension der Inzest-Vorwürfe offenkundig.

Die beiden Frauen haben – laut Staatsanwalt Alois Ebner – mit Sicherheit in Notwehr gehandelt und seien primär als Opfer anzusehen und nicht als Täterinnen.

Über den Verdächtigen ist nun Untersuchungshaft verhängt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

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