OTTO STÄNKERER: „Bevölkerungsqualität“

Drastische Maßnahmen sollen in China "Bevölkerungsqualität" verbessern. Gekürzter Bericht der APA, 27. 10. 94.

Otto Stänkerer - Kürbis der böse schaut
BIZEPS

China will mit Abtreibungen von behinderten Kindern und einem Heiratsverbot für geistig Behinderte oder Geschlechtskranke die „allgemeinen Qualitäten einer neuen Bevölkerung des Landes verbessern“.

Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua weiter berichtet, sei ein entsprechender Gesetzesentwurf am Donnerstag vom ständigen Ausschuß des Nationalen Volkskongresses verabschiedet worden. Die derzeit mehr als 10 Millionen Behinderten in China „hätten verhindert werden können, wenn ihre Eltern ein solches Gesetz zur Befolgung gehabt hätten“, schrieb Xinhua. Das Gesetz, das am 1. Juni 1995 in Kraft treten soll, ist eine grundsätzlich wenig veränderte Version des vor knapp einem Jahr vorgelegten Gesetzentwurfes über „Rassenhygiene und Gesundheitsschutz“, das international einen Proteststurm ausgelöst hatte. Xinhua schrieb über das (unbenannte) „Gesetz über den Gesundheitsschutz von Müttern und Säuglingen“. „Experten sagen, ein solches Gesetz wird helfen, die Geburten von körperlich oder geistig abnormalen Kindern zu verringern.“

Kritiker hatten vergangenes Jahr die Maßnahmen mit der Euthanasie der Nationalsozialisten verglichen. Die Regierung hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, mit dem Gesetz sollen lediglich die „allgemeinen Qualitäten einer neuen Generation verbessert“ werden.

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