Dachverband SLIÖ fordert: Nicht nur reden, sondern tun!
In den politischen Debatten sind die Mehrfachdiskriminierungen von Frauen mit Behinderungen zwar mittlerweile angekommen, an den massiven Benachteiligungen hat dies jedoch noch nichts geändert. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch zusätzlich verschärft.
Alle Benachteiligungen, die Frauen ohnehin in unserer Gesellschaft erleben, treffen auch auf Frauen mit Behinderungen zu. Zusätzlich haben diese aber noch mit Diskriminierungen auf mehreren Ebenen zu kämpfen.
Die Barrieren zur gleichberechtigten Teilhabe sind vielfältig: Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer, die Arbeitslosigkeit von Frauen mit Behinderungen ist noch höher als die der Männer mit Behinderungen. Tendenz steigend!
Zusätzlich machen nach wie vor überwiegend Frauen die gesamte Haus- und Familienarbeit. Sie sind zuständig für die Kinder, das soziale Umfeld und ältere Menschen.
In der Öffentlichkeit sind Frauen mit Behinderungen dennoch wenig präsent. Ihre Lebensrealitäten sind kaum bekannt, spezifische Daten werden selten erhoben.
Männer dominieren
Auch in den traditionellen Behindertenorganisationen gibt es nur wenige Frauen in leitenden Postionen.
„Quotenregelungen werden und wurden oft kritisiert. Tatsache ist, dass nur Gesetze oder entsprechende Regelungen diese Schieflage nachhaltig verändern können“, ist Bernadette Feuerstein, Vorsitzende von SLIÖ dem Dachverband der Selbstbestimmt Leben Initiativen Österreichs, überzeugt.
Die derzeitige Kampagne #Reframing-Quotenfrau fordert, Frauenquoten gerade auch für die Leitungsebene. Dasselbe gilt für Frauen mit Behinderungen in einschlägigen Vereinen und Organisationen. Mit einer verbindlichen Quotenregelung würden Frauen mit Behinderungen endlich gehört werden, das würde ihre Situation und Lebensumstände wesentlich verbessern.
Denn – Frauen und Mädchen mit Behinderungen brauchen einen gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereiche.
Monika
09.03.2021, 17:43
Und hier der letzte Teil der OTS, der hier im Artikel nicht wiedergegeben wurde:
„Der wesentliche Schlüssel für die Herstellung von Gleichheit ist die Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen. Diese muss ausreichend und unbürokratisch für alle Menschen mit Behinderungen verfügbar sein, egal ob für Arbeit, Bildung, Privatleben oder in Funktionen. Persönliche Assistenz muss bundeseinheitlich entsprechend ausgebaut werden. Dadurch würde das Leben für Frauen und Mädchen mit Behinderungen ein großes Stück gleichberechtigter werden.“
(https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210308_OTS0009/quotenfrauen-mit-behinderungen)
Klaudia Karoliny
08.03.2021, 22:55
…. das Thema „Persönliche Assistenz“ wurde sicher von SLIÖ nicht vergessen in einer Presseaussendung.
Persönlichen Assistenz ist die Grundlage für einen Großteil behinderter Frauen Beruf und Privatleben (aus)leben zu können.