Roman ‚Zündeln an den Strukturen‘ von Ottmar Miles-Paul

Ottmar Miles-Paul hat gut zwei Jahre an einem Roman gearbeitet. Der Autor erzählt die Geschichte einer Brandstiftung in einer Werkstatt für behinderte Menschen.

Buch: Zündeln an den Strukturen
Olivia Vieweg

Die Situation behinderter Menschen in den Werkstätten ist für ihn und die kobinet-Redaktion ein sehr aktuelles Thema. Es wird bei der Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen in Genf sicher eine Rolle spielen.

kobinet: Du hast ein Buch geschrieben. Wird es nun bald veröffentlicht?

Ottmar Miles-Paul: Ja, zusammen mit den verschiedenen Akteur*innen, die mich bei diesem Buchprojekt dankenswerter Weise unterstützen, bin ich nun in die Zielgerade für die Veröffentlichung des Buches eingebogen. Das Cover ist  fertig, der Titel des Buches steht und die Geschichte des Romans ist für mich jetzt nach gut zweijähriger Arbeit an dem Werk rund. Ich rechne damit, dass der Roman „Zündeln an den Strukturen“ bald erscheint.

kobinet: Es soll darin um Brandstiftung in einer Werkstatt für behinderte Menschen gehen. Aktuelle Thematik?

Buch: Zündeln an den StrukturenMiles-Paul: Die Situation behinderter Menschen in den Werkstätten für behinderte Menschen ist ein sehr aktuelles Thema und wird bei der Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Ende August 2023 in Genf sicher eine wichtige Rolle spielen. Zudem dürfte bald eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Entgeltsituation behinderter Menschen in Werkstätten veröffentlicht werden.

Bei manchen abgehobenen Diskussionen kommen die Ungerechtigkeiten, die viele behinderte Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen erleben und wie sie sich dabei fühlen, viel zu kurz. Im Roman kommt es tatsächlich zu einer Brandstiftung von behinderten Beschäftigten einer Werkstatt. Im Umgang mit ihrem Frust haben sie letztendlich kein anderes Ventil gefunden. Daraus entwickelt sich dann die Frage: Was wäre, wenn es keine Werkstatt gibt und welche Alternativen werden dann vorangetrieben? „Zündeln an den Strukturen“ lautet daher der Titel des Romans.

kobinet: Du hast früher ein Sachbuch geschrieben und an mehreren anderen Werken mitgearbeitet. Warum jetzt ein Roman?

Miles-Paul: Anfang der 90er Jahre habe ich das Buch „Wir sind nicht mehr aufzuhalten“ zum Thema Peer Counseling in den USA und den Entwicklungen in Deutschland geschrieben. Da sind wir heutzutage zum Glück ein wenig weiter, wenn auch noch längst nicht am Ziel. In der Folgezeit habe ich an verschiedenen Buchprojekten mitgewirkt und schreibe fast täglich für die kobinet-nachrichten.

Nachdem ich wie viele andere langjährig für Inklusion Engagierte zunehmend über die anhaltende Ausgrenzung und Benachteiligung behinderter Menschen in Werkstätten frustriert bin, kam mir vor zwei Jahren die Idee, das Thema anders anzugehen. Neben der Kritik am System, neben dem Aufzeigen, dass es auch anders geht, möchte ich nun in Form eines Romans aufzeigen, wie es manchen behinderten Menschen geht, die in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten und oft keine Alternative dazu haben. Und so entspann sich in einem kreativen Schreibprozess eine Geschichte, in die ich förmlich hineingesogen wurde. Herausgekommen ist ein 280 Seiten umfassender Roman.

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