SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung fordert Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention „Unterstützung statt Kindesabnahme“

Nach einem Bericht im „Ö1-Morgenjournal“, wonach österreichweit 14.000 Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern leben, weil durch eine Behinderung der Mutter die Kindesabnahme begründet wird, fordert Birgit Sandler, SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, „Unterstützung statt Abnahme“.
„Das ist psychische Gewalt, wenn einer Mutter gleich nach der Geburt ihr Kind weggenommen wird. Kinder haben ein Recht auf ihre Eltern. Wenn Betreuung notwendig sein soll, soll man betreute Wohnformen organisieren“, so Sandler und weiter: „Eltern-Kind-Häuser sind hier der richtige Schritt“.
Die SPÖ unterstützt die Forderung des Behindertenanwalts Hansjörg Hofer, wonach der Staat die UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen und dafür sorgen muss, dass Menschen mit Behinderung ihre Kinder „normal und adäquat erziehen können“. Österreich ist hier im Verzug, zumal die Konvention unterschrieben wurde.
„Kinder und Eltern müssen unterstützt werden. Am besten mit Unterstützung von SozialarbeiterInnen und in betreuten Wohnformen“, so die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung. „Bestürzt“ zeigt sich Sandler, weil Kinder oft weit weg von ihren Eltern zu Pflegeeltern gegeben werden und eine „adäquate Besuchszeit unmöglich wird“.
Sandler fordert die Regierung auf, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen und „und damit Menschen mit Behinderung ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“.
Petra Flieger,
23.01.2019, 09:07
Ein wichtiges Thema, das von der Behindertenanwaltschaft ja schon länger thematisiert und nun möglicherweise mehr öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. Ergänzt sollte werden, dass auch Kinder ein Recht auf ihre Eltern haben. Das ist in der Kinderrechtskonvention geregelt, die in Österreich zumindest teilweise mittlerweile Verfassungsrang hat.