- SchlichtungswerberIn: Hannes Wurstbauer
- Unterstützt von: Martin Ladstätter
- Schlichtungspartner: WIENER LINIEN GmbH & Co KG
- Zeitraum: 2. November 2011 bis 17. November 2011
- Bundesland: Wien
- Gesetzesgrundlage: BGStG
- Einigung: Nein
Schlichtungsantrag
Seit fünf Jahren führe ich ein Leben mit Persönlicher Assistenz, die entweder immer bei mir oder zumindest in unmittelbarer Nähe in Bereitschaft ist. Da jetzt immer Assistenz bei mir ist und ich außerdem zeitunabhängig sein möchte, benutze ich seit dieser Zeit sehr gerne die öffentlichen Verkehrsmittel der Wiener Linien.
Seit Februar 2010 nehme ich jeden Monat für zwei Tage an einem berufsbegleitenden Peer-Beratung-Weiterbildungskurs in Linz teil. Bei dieser Gelegenheit fuhr ich das erste Mal mit den ÖBB und war positiv überrascht, dass ich nur mein Ticket zu bezahlen hatte und meine Begleitung gratis befördert wurde.
In Linz teilte mir die SLI (Selbstbestimmt Leben Initiative) mit, dass in Straßenbahn und Autobus der LINZ AG Linien die Assistenz ebenfalls gratis befördert wird.
Der Originaltext lautet unter anderem (Kopie vom kompletten Text liegt bei):
Ermäßigungen in Fahrzeugen der LINZ AG LINIEN
Geh- und Körperbehinderte
Eine Begleitperson und/oder ein Führhund werden unentgeltlich befördert, wenn die
behinderte Person im Rollstuhl fährt, bzw. dessen Behindertenpass den Vermerk Der
Inhaber des Passes bedarf einer Begleitperson aufweist. Der zu Begleitende benötigt
diesfalls keinerlei zusätzliche Bescheinigung.
Ich kann den Rollstuhl nicht selbstständig bewegen. Könnte ich es, würde ich auf keine Hilfe angewiesen sein und bräuchte daher kein zweites Ticket lösen. Meine Assistentin begleitet mich ausschließlich wegen meiner Behinderung. Die Mehrkosten sind doch erheblich und ich fühle mich daher benachteiligt.
Ich erwarte mir, dass bei den Wiener Linien die gleichen Regeln gelten wie bei der Linz AG Linien als auch bei der ÖBB.
Ich hoffe, dass der Slogan Wien ist anders. in diesem Fall an Bedeutung verlieren wird.
Anmerkungen/Bewertung
Die Wiener Linien haben zugesagt, das Thema in die Gespräche über die bevorstehende Tarifreform mitzunehmen.
Bewertung durch Hannes Wurstbauer
Die Schlichtung ist in einer guten Atmosphäre verlaufen, leider konnte aber zwischen mir und den Wiener Linien keine Einigung erzielt werden.
Bei der neuen Tarifreform wurde mein Anliegen nicht berücksichtigt und daher fühle ich mich weiterhin diskriminiert.
Im Dezember 2013 {kündigten die Wiener Linien an http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=14654}, dass ab Jänner 2014 Begleitpersonen gratis befördert werden.