Schweiz: Zwangssterilisierte sollen entschädigt werden

Gegen ihren Willen sterilisierte Frauen sollen enschädigt werden.

Zudem will der Nationalrat, dass dieses düstere Kapitel der Schweizer Psychiatriegeschichte aufgearbeitet wird und künftig Zwangssterilisationen nicht mehr vorkommen. Der Nationalrat überwies am Freitag (24.3.) stillschweigend eine parlamentarische Initiative von alt Nationalrätin Margrith von Felten (Grüne/BS). Die vorberatende Kommission unterstützte die Initiative einstimmig. Zwangssterilisationen seien schwere Eingriffe in die körperliche Integrität, machte sie geltend. Da viele Opfer alt seien und in schwierigen Verhältnissen lebten, müsse schnell gehandelt werden.

Rechtliche Einzelheiten könnten auch später noch geprüft werden. Nach bisher vorliegenden Informationen wurden in der Schweiz auch nach dem Zweiten Weltkrieg geistig behinderte Frauen gegen ihren Willen sterilisiert. Dieses düstere Kapitel der Psychiatriegeschichte der Schweiz sei aber noch zu wenig aufgearbeitet, befand die Kommission.

Sie will zudem nicht nur früher begangene Fehler wiedergutmachen, sondern auch dafür sorgen, dass es in Zukunft keine unrechtmässigen Sterilisationen mehr gibt. Sie will eine Kommissionsinitiative ausarbeiten mit dem Zweck, Sterilisationen von Minderjährigen, Entmündigten und Urteilsunfähigen umfassend zu regeln.

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