„Sieg – alles andere ist eine Niederlage“

Österreichs Handbike-Seriensieger Johann Mayrhofer (55) will bei den Paralympics (17. bis 28. September 2004) in Athen unbedingt Gold erobern.

Johann Mayrhofer
Mayrhofer, Johann

Im Interview sagte heute der 55-Jährige aus Sierning in Oberösterreich, alles andere wäre eine Niederlage. Am 10. Oktober 1992 verlor der Ausnahmeathlet durch einen schweren Lkw-Unfall beide Unterschenkel.

BIZEPS-INFO: Wie kamen Sie zum Handbike?

Mayrhofer: Man könnte fast sagen ich hab mich selber entdeckt. Ich denke, dass ich für diesen Sport die optimalen körperlichen und psychischen Voraussetzungen habe.

BIZEPS-INFO: Sind Sie bei den Paralympics in Athen in beiden Disziplinen (Einzelzeitfahren und Straßenrennen) dabei?

Mayrhofer: Ja, ich fahre beide.

BIZEPS-INFO: Als Ziele gaben Sie für 2004 an Gold bei den Paralympics in Athen 2004 zu erreichen. Sie gelten als amtierender Weltmeister in Ihrer derzeitigen Form als fast unschlagbar.

Mayrhofer: Für mich gibt es kein wenn und aber, da gibt’s nur ein Wort und das heißt: Sieg – alles andere ist eine Niederlage. Ich glaube das ist schlicht und einfach mein Erfolgsrezept!

BIZEPS-INFO: Wie gehen Sie mit dem Druck um?

Mayrhofer: Gleich wie bei jeden anderen Rennen auch, mein Ziel ist immer der Sieg!

BIZEPS-INFO: Wie stark schätzen Sie derzeit die Konkurrenten aus den Niederlanden und Deutschland ein?

Mayrhofer: Stark, aber besiegbar.

BIZEPS-INFO: Können Sie als Europa- und Weltmeister vom Sport leben?

Mayrhofer: Nein, kann ich nicht. Ich werde von den Firmen Schmicking und Otto Bock gesponsert. Es reicht gerade mal zum finanzieren des Kilometergeldes.

BIZEPS-INFO: Behinderten Sportlern sagt man nach, dass viele von ihnen ihre Behinderung verdrängen und sich kaum gesellschaftspolitisch engagieren. Wie sehen Sie das?

Mayrhofer: Das kann schon sein, aber es wird einem Menschen mit Behinderung im täglichen Leben ohnehin oft genug in Erinnerung gerufen, dass er eben behindert ist. Zum gesellschaftspolitischen Engagement möchte ich sagen: Ja leider – ich finde es schade, aber das liegt meiner Meinung auch an der Gesellschaft.

BIZEPS-INFO: Sie haben einmal erwähnt, dass sie eine Teilnahme am Race-Across-Amerika reizen würde. Warum würden Sie gerne daran teilnehmen?

Mayrhofer: Weil das etwas ganz besonderes ist. Race-Across-Amerika zählt als eines der härtesten Radrennen der Welt. 4.830 Kilometer – das muss man sich einmal vorstellen. Da gibt es Grenzerfahrungen. Wo zum Beispiel liegen die körperlichen und mentalen Grenzen?

BIZEPS-INFO: Was machen Sie, wenn Sie nicht trainieren? Welche Hobbies haben Sie?

Mayrhofer: Mein Hobby ist die Musik. Ich spiele Saxophon und Steirische Knopfharmonika.

BIZEPS-INFO: Wir danken für das Interview und wünschen viel Erfolg in Athen.

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