Bitterböses Stück von Erwin Riess wird in London aufgeführt
Eine Groteske über den englischen Physiker und Kosmologen Stephen W. Hawking aus der Feder des österreichischen Autors Erwin Riess wird nun erstmals auch in England gezeigt.
Der österreichische Regisseur Hans Peter Kellner inszeniert „Hawkings Traum oder Die vollständig einheitliche Quantentheorie der menschlichen Gravitation“ kommenden Mai für die Londoner „Union Chapel“, kündigte der Thomas Sessler Verlag in einer Aussendung an, vermelden die Vorarlberger Nachrichten.
Böse Komödie
Riess hat eine böse Komödie über Euthanasie geschrieben. Darin lässt er den schwerstbehinderten Astrophysiker Hawkings einen realitätsnahen Albtraum träumen. Die Regierungschefin eines imaginären Landes will Hawkings als todgeweihtes Zugpferd für eine Euthanasieregelung missbrauchen und damit den Wahlkampf gewinnen.
Als Hawkings den Betrug durchschaut und sich rächen will, wird er von einer Kommission für Erbgesundheitspflege zum Tod verurteilt.
Mit der englischsprachigen Erstaufführung wird die österreichische Schauspielerin Katharina Stemberger zugleich ihr London-Debüt geben.Uraufgeführt wurde das Stück 1997 in Zürich von der Wiener Regisseurin Anna Maria Krassnigg und ihrem Theater Tentakel.
Erwin Riess (Jahrgang 1957) studierte Politik- und Theaterwissenschaft in Wien und arbeitete bis 1994 im Wirtschaftsministerium als Referent für behindertengerechtes Bauen. Neben Stücken – u. a. „Krüppelgespräche“, „Kuruzzen“, „Messenhauser oder Bomben auf Venedig“ und „Die Alchimistin“ – verfasst Riess Drehbücher, Essays und Erzählungen und veröffentlicht in diversen Zeitungen und Zeitschriften.