Teresas Weg in die AHS

Kommentar einer begeisterten Mutter eines Mädchens mit chromosomaler Verfeinerung, auch bekannt als Down Syndrom oder Trisomie 21. Lieblingsthemen: Inklusion und respektvolle Sprache

Maggie und Teresa Rausch
Maggie Rausch

Ein Termin beim Stadtschulrat hat ergeben:
Man ist ganz meiner Meinung, dass jedes Kind ein Recht auf freie Schulwahl hat … nur leider … die derzeitige Rechtslage …  

Ein Termin bei der Behindertenanwaltschaft hat ergeben:
Man ist ganz meiner Meinung, dass jedes Kind ein Recht auf freie Schulwahl hat … nur leider … die derzeitige Rechtslage …  

Die Haltung stimmt – mit Verlaub – nicht, wenn die Behindertenanwaltschaft findet:
„Man muss schauen, ob die Schülerin auch mit der Klasse mitkommt“, 

denn ich finde:
“Man muss schauen, dass die Klasse die Schülerin mitnimmt.”

Geht nicht, gibt’s nicht! Man muss etwas schon wirklich wollen, damit es passieren kann. Und es kann. In Österreich, im Jahr 2017. Oder? 

“Wer im Rollstuhl sitzt kann halt nicht mit dem Bus fahren, wir können schließlich nicht alle Busse umbauen” … aber siehe da … Niederflur! 

Fliegen schien schließlich auch unmöglich, aber siehe da … Flugverkehr! 

Beispiele gibt es genug. 

Ich wünsche mir, dass Teresa in einer Gemeinschaft mit Gleichaltrigen unterrichtet wird, wobei ihr Lehrplan und die Anforderungen an sie angepasst werden. So funktioniert es in jenen Ländern, in denen Menschen mit Down Syndrom (und anderen Normabweichungen) studieren und ihr eigenes Geld verdienen. 

Akkomodierung, Modifizierung, Adaptierung – so funktioniert Inklusion. 

Ein Chromosom mehr darf nichts damit zu tun haben, wie Teresa ihre Zukunft gestaltet. Mathematik schafft sie vielleicht nicht auf Maturaniveau (obwohl … wer weiß!), aber in Sachen Freundlichkeit, Offenheit, Herzlichkeit, Unvoreingenommenheit, Dankbarkeit und emotionaler Intelligenz können viele von ihr etwas lernen. 

Von inklusivem Unterricht profitieren immer beide Seiten. Wenn die Haltung stimmt!

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Ein Kommentar

  • Liebe Maggie, super gemacht!

    In meinem Bekanntenkreis hier in unserem Grätzl haben wir eine Ägyptische Familie mit fünf Kindern, die alle fünf dasselbe Gymnasium besuchen/ besucht haben und nun studieren. Das dritte Kind, ein Sohn, ist leider nicht auf dem selben Entwicklungsniveau wie gleichaltrige Schüler, aber auch für seine Eltern wäre ein Sonderschule keine Option gewesen. Er ist mir seit Kleinkindalter bekannt und stets als warmherziger, aufgeschlossener, liebevoller Bursche begegnet.
    Alles Gute und viel Freude in der Schule, liebe Teresa!