Wien: Künftig Gebärdensprache im Rathaus

Normalerweise werden Gemeinderatsdebatten vorgezogen, wenn es ans Eingemachte geht.

Gebärde für Diskriminierung
Österreichischer Gehörlosenbund

Nicht so am Mittwoch. Da wurde vorverlegt diskutiert, weil sich eh alle schön einig waren: Das derzeit in Wien laufende internationale Gehörlosen-Theaterfestival ARBOS soll eine Subvention über 300.000 Schilling erhalten, berichtet der Standard.

Künftig sollen alle Fragestunden, Aktuellen Stunden und Dringlichen Initiativen in Gebärdensprache gedolmetscht werden. Die wurde auf Initiative von Marco Smoliner (LIF) einstimmig beschlossen.

Bisher mussten Dolmetscher eine Woche vor den Sitzungen per E-Mail oder Fax beantragt werden. Gabriele Hecht (LIF): „Eine Woche vorher wissen wir doch selbst nicht, was Inhalt der Aktuellen- und der Fragestunde sind.“ Die Anmeldefrist wurde daher mit demselben Antrag auf zwei Tage reduziert. „Bisher hieß es, es sei schwierig, in so kurzer Zeit Gebärdensprach-Dolmetscher zu finden. Aber so erlebt die Gemeinde Wien wenigstens einmal, wie es Gehörlosen tagtäglich geht“, so Hecht.

Diese gedolmetschte Debatte – ein Anlass, zum wiederholten Male einzufordern, dass „der ORF täglich die Zeit im Bild zumindest mit Untertiteln versieht, wenn nicht dolmetschen lässt“, so Marianne Klicka (SPÖ).

„Die Gebärdensprache ist eine vollständige Sprache“, muss da Smoliner Basiswissen vermitteln. Und als solche gehöre sie auch in Österreich endlich anerkannt.

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