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Beschwerde: Untertitel im ORF am Tiefpunkt

Immer wieder kommt es vor, dass die Untertitel nicht synchron mit dem Film laufen. Ein Betroffener äußert massive Kritik und meint zum ORF: "Schämen Sie sich".

Dominik Mungenast reicht es und das merkt man. Er ist Konsument des ORF und auf die Untertitel angewiesen. In seinem Spontanschreiben vom 11. Mai 2007 an den ORF zeigt er sich verärgert, weil „wieder einmal die Untertitel im ORF am Tiefpunkt des qualitativ Möglichen angelangt sind und es damit fast schon einer Verhöhnung gleicht“.

Anlass: „Verzögerungen von Gesprochenen und Untertitel sind zum Teil 10 Sekunden und länger“. Ein Fernsehgenuss „ist daher nicht mehr gegeben“, hält er fest und empfindet dies als Diskriminierung. „Dies ist kein Einzelfall, sondern erstreckt sich bereits seit Monaten so“, erklärt er.

„Ich würde mich nicht beklagen, wenn es die technischen Möglichkeiten nicht gäbe, aber dem ist eben nicht so. Schämen Sie sich, dass sie noch immer keine der Menschenwürde entsprechende Untertitelreform zustande gebracht haben“, schließt er das Schreiben.

Märk: Um Verbesserung bemüht

„Ich bedanke mich für ihre spontane Kritik, wir sind ständig um die Verbesserung unseres Produkts bemüht. Es wäre allerdings hilfreich, wenn Sie mir konkret mitteilen würden, was Sie dazu gebracht hat, eine Untertitel-Katastrophenwarnung auszugeben“, antwortet Hannes Märk vom ORF-Hörbehindertenservice.

„Weiters verstehe ich nicht“ – so ist dem Antwortmail zu entnehmen – „warum Sie schreiben, seit der ORF-Programmreform sei die Untertitelung ‚wahrscheinlich eine reine Katastrophe‘. Tatsache ist, dass das Untertitel-Angebot mit der Programmreform um die drei täglichen aktuellen Sendungen Confetti-‚News‘, ‚Heute in Österreich‘ und ‚Konkret: Das Servicemagazin‘ erweitert wurde. Alle diese Sendungen transportieren Inhalte, die die Hörbehinderten in unserem Angebot bisher vermisst haben.“

Huber: „ORF muss sich um diese Probleme kümmern“

„Inhaltlich scheint der Bericht über Zeitverzögerung zutreffend zu sein. Ähnliche Beschwerden erfahre ich auch von Gehörlosen, dass aus ihrer Sicht etwas mit der Synchronisierung von Gesprochenem und den Untertiteln nicht stimmt“, gibt Ing. Lukas Huber vom Österreichischen Gehörlosenbund (ÖGLB) auf BIZEPS-INFO Anfrage bekannt.

„Hie und da ist die Synchronisation in Ordnung, dann wieder nicht. Es liegt nicht an der Empfängerseite der Kunden, sondern der ORF als Sender muss sich intern um diese technischen Probleme (Stichwort Übertragung von Untertiteldaten innerhalb des ORF-Netzwerks an den Signalsender) kümmern, welche seit Jahren ab und zu auftreten“, hält der ÖGLB-Experte abschließend fest.

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12 Kommentare

  • diese Problem Untertitel ist bis heute nicht behoben.
    Weiters gibt es beim Einschalten des TV laufend Probleme mit der neuen ORF Karte.

    Der ORF ist unfähig und technisch am Stand des vorigen Jahrtausend

  • marie-Claire Zimmermann ist zurück. Danke !!!!!! Nadja Bernhard redet zu schnell und teilweise zu leise, verschluckt die letzten Worte eines Satzes. Ihre Kleidung tut des öfteren den Augen weh.

  • Lieber ORF,

    ich würde gerne wissen warum ihr OC California abgesetzt habt.OC war meine lieblings Sendung auf ORF1.Es wurde schon einmal abgesetzt,als es dann wieder gespielt hat,habe ich mich sehr gefreut.Doch als ich feststellen musste dass OC wieder abgesetzt wurde,war mein erster Gedanke:“Ich schreibe an den ORF und bitte darum das OC wieder gespielt wird und wenn möglich um die selbe Zeit.“Ich bitte um ihr Verständnis und vielleicht kann ich bald wieder OC sehen(setzen Sie es dort fort wo Sie es abgesetzt haben).

    Darko

  • @Mikulasek: Ich muss da widersprechen: Die Muttersprache, was mit Gebärdensprache gemeint ist, hat nichts am Hut mit den Untertiteln. Ihre Argument stellt die Gebärdensprache so, dass Menschen die Gebärdensprache als Muttersprache hat keine oder schlecht Untertitel lesen können. Das Problem ist vielmehr, dass die Bildung bisher immer das Ziel verfehlt hat eine Niveau zu erreichen, dass man gute Lese- und Schreibefähigkeit hat.
    Um bei den Untertiteln zu bleiben: Es ist eine Gewohnheitssache sich an die Untertitel anzupassen und nicht auf die Befreiung zu kleben. Für die künftigen Generationen der Menschen mit Hörbehinderung ist die Untertitel sehr wohl ein wertvolle Sache. Dabei ist aber anzumerken, dass LIVE-Sendungen GebärdensprachdolmetscherInnen unersetzlich weil technisch die Untertitelung bei Livesendungen nicht an die Rahmen der Informationsgehalt rankommen kann.
    Das gilt im übrigen auch für „Konkret“, die Untertitelung ist bei dieser Halblive-Sendung echt schlecht (große Verzögerung, langes Warten dann knappe Sätze). Mir ist aber auch bekannt, dass Hr. Märk ständig um Verbesserung bemüht ist, trotzdem muss man das kritisieren, damit es besser wird.

  • Unter der Leitung des langjährigen Präses des WITAF Humbert Spiter wurde erreicht, daß Gehörlose Menschen von der Grundgebühr des ORF befreit wurden, dies ist leider mit dem Budgetbegleitgesetz gefallen. Wir sind weiterhin bemüht eine Befreiung zu erreichen, denn UT so gut diese auch sein mögen, sind niemals ein Ersatz für Muttersprache! Die Gebärdensprache ist die Muttersprache der Gehörlosen und Nachrichten, Dokumentationen, Spielfilme … etc. in Muttersprache zu (hören) sehen oder UT zu lesen ist eben ein entscheidender Unterschied. Nichts desto trotz wurde mit Einführung der UT vor nunmehr 27 Jahren den Gehörlosen ein Fenster in die Welt geöffnet. Dafür und für das stete Bemühen der Abteilung allen voran dem Leiter Hannes Märk ein DANKESCHÖN für das persönliche Engagement in all den Jahren. Er war und ist immer bemüht direkt mit den Betroffenen die Anliegen und Forderungen, im Rahmen seiner Möglichkeiten, bestmöglichst umzusetzen.

    Eine spontane Umfrage bei einigen Gehörlosen die am besagten 11.5. ferngesehen haben hat keinen Hinweis auf etwaige Techn. Pannen gebracht, den bei Auftreten von Technischen Pannen oder anderen Unzulänglichkeiten bzgl. der UT zeigen wir diese immer wieder auf und stehen im regen Austausch mit den zuständigen Abteilungen. Gerne geben wir die Rückmeldungen unserer Mitglieder weiter und wissen daß die Politik der kleinen Schritte auch zum Ziel führt.

  • Wie viel mal darf ORF noch sagen „Wir sind ständig um die Verbesserung unseres Produkts bemüht.“ Das ist eine faule Ausrede. Wir haben genug gewartet um die Verbesserung des Untertiteln. Wir müssen das Gebühr pünktlich zahlen sonst bekommen wir eine Strafe. Und ORF muss nicht Strafe zahlen. Das ist eine Schweinerei.

  • Ich wünsche mir die Herren beim ORF mögen einmal einen ihrer Filme OHNE Ton sich anschauen, erst danach werden sie verstehen was es für Gehörlose heißt ORF schauen. In der Werbung zeigen sie es ja auch das nicht der TV kaputt ist …

  • Sie haben völlig Recht! Vermutlich hat der ORF aber anstatt Österreicher irgendwelche Ausländer in der Untertitelredaktion beschäftigt, denen das wurscht ist.

  • Warum klappt es im Schweizer TV oder im ZDF diese schaffen bis spät in die Nacht Untertitel ohne Verzögerung. Im ORF kann man schon bei den Wiederholungen zu später Stunde (obwohl mit UT) den UT vergessen, gibts einfach nix mehr . Warum? Alles schläft nur die Automatik offensichtlich nicht, oder??

  • Der ORF ist an sich unnötig, keiner außer den ORF-Beamten braucht ihn. Der ORF sollte aufhören, Programm nur für sich selbst zu machen. Es fehlen nicht nur Untertitel, es fehlt auch ein gutes Programm. Seriöser Journalismus findet woanders statt. Nachruf auf den ORF: Keiner hat´s gemerkt, und er war weg.

  • Die Kritik ist durchaus berechtigt. Auch ich habe mich schon des öfteren über unsynchrone UT geärgert. Oder das Minuten vor Schluss eines Filmes die UT überhaupt gänzlich ausgeblieben sind. Es wäre aber zu billig einfach zum Rundumschlag auszuholen und pauschal auf den „ORF“ zu schimpfen. Meines Wissens ist gerade die Teletextredaktion sehr bemüht, aber vor allem wegen der „von oben“ verordneten Einsparmassnahmen in der optimalen Tätigkeit eingeschränkt.
    Der Wurm sitzt also nicht in den einzelnen Abteilungen, sondern wohl doch eher in der Firmenpolitik bzw dem oberen Management. Um so schmerzlicher ist es, dass – aufgrund der „grandiosen“ Sozialabbaupolitik durch die Regierung Schüssel – Gehörlose nun zwar 100% Gebühren bezahlen dürfen, durch das fehlende UT-Angebot jedoch eine Barriere und dadurch einen beschränkten Zugang zur Programmpalette haben.
    Mein Dank gilt jedenfalls der ORF-Teletextredaktion, die trotz oft widriger Umstände und technischen Unvollkommenheiten bemüht sind im Rahmen des ihnen aufgezwungenen engen finanziellen Rahmen das UT-Angebot auszubauen.

  • Auch ich hab das Gefühl, dass der ORF die Untertitel vernachlässigt. Dieses Jahr hab ich auch schon Sonntage erlebt, da wurde auf ORF2 keine Untertitel ausgestrahlt. Meine Lösung ist, dass ich auf ZDF umschalte, da dort meist UT ausgegeben wird und die gleichen Filme gespielt werden. So verliert der ORF seine Kunden und Zuseher.