Wiener Monitoringstelle: Auswirkungen der COVID-19 Krise in Wien

Wiener Monitoringstelle für die Rechte von Menschen mit Behinderungen legt Wahrnehmungsbericht vor.

Wiener Monitoringstelle
Wiener Monitoringstelle

In ihrem am 27. November 2020 veröffentlichten Wahrnehmungsbericht beschäftigte sich die Wiener Monitoringstelle eingehend mit den bisherigen Auswirkungen der aktuellen Krise auf Menschen mit Behinderungen.

Konkret wird darin auf zwei Fragen eingegangen:

  1. Gibt es Ereignisse, die den Zielen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) widersprechen?
  2. Was könnte in Zukunft in so einer Krise besser gemacht werden?

Hinsichtlich der UN-Konvention wird die Einhaltung von elf Artikeln näher beleuchtet und als unzureichend eingestuft.

Thematisiert werden:

  • die Verschiebung von Behandlungs- und Kontrollterminen und deren Auswirkungen
  • die teilweise Einschränkung der Mitnahme von Begleitpersonen im Gesundheitsbereich
  • die mediale Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen (z.B. in der Erörterung von Triage oder der verallgemeinernden Zuordnung zur Risikogruppe)
  • die notwendige kontinuierliche Verfügbarkeit psychosozialer und therapeutischer Angebote
  • ebenso jene von Schutzmaterialien und Testmöglichkeiten
  • barrierefreie Kommunikation (Leichte Sprache und Österreichische Gebärdensprache)
  • Wohnangebote und deren teilweise massiven Freiheitsbeschränkungen
  • die teilweise Schließung von Werkstätten und Tagesstrukturen und ihre Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen
  • sowie mangelnde Partizipation

Die Monitoringstelle sieht Persönliche Assistenz im Zusammenhang mit der Pandemie als besonders wichtig an und begründet dies folgendermaßen: „Nutzerinnen und Nutzer von Persönlicher Assistenz leben meist mit weniger Personen zusammen als Menschen in Einrichtungen. Sie stecken sich daher in einer Pandemie auch weniger leicht an. Ein selbstbestimmtes Leben schützt darüber hinaus vor Absonderung und Isolierung.“

Abschließend plädiert sie für eine rasche Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Wahrnehmungsbericht: „Auswirkungen der COVID-19 Krise in Wien“

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

2 Kommentare

  • Unter einem „Wahrnehmungsbericht“ der Wiener Monitoringstelle f.d. Rechte behinderter Menschen bezüglich der noch andauernden COVID19-Pandemie, der schwersten Gesundheitskrise seit 100 Jahren stelle ich mir wahrlich etwas anderes vor, als die vorliegenden 6 Seiten. Einige wichtige Punkte wurden komplett vergessen (zB anfängliche Aussetzung der präventiven Menschenrechtskontrollen), andere nur ganz kurz angerissen (Triage). Zahlenmaterial/Statistiken fehlen. Ebenso anonymisierte Berichte von Betroffenen. Einen klaren und konkreten Forderungskatalog an die Politik vermisse ich ebenso. Es braucht auf jeden Fall eine öffentliche und transparente Aufarbeitung dieser – gerade für behinderte Menschen auch – menschenrechtlich sehr bedenklichen Krise. Unter Einbindung der Öffentlichkeit auf Augenhöhe und von unabhängigen Expert:innen.

    • Hätte man die vorliegenden Seiten mit Nullen gefüllt, wäre das wenigstens repräsentativ für Krisen-Berichtserstatter ….