Grebien begrüßt Pilotprojekt für Assistenz in Beruf und Freizeit

Grüne: Persönliche Assistenz zentral für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen

Heike Grebien
Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS

„Persönliche Assistenz bedeutet Selbstbestimmung, Freiheit und Unabhängigkeit für Menschen mit Behinderungen. Sie ermöglicht nicht nur berufliche Inklusion und soziale Teilhabe, sondern schafft zudem wertvolle Arbeitsplätze“, sagt Heike Grebien, Sprecherin für Menschen mit Behinderungen der Grünen.

„Wir Grüne haben die Forderungen von Menschen mit Behinderungen immer ernst genommen und im Regierungsprogramm festgehalten, dass wir Persönliche Assistenz für alle, die sie brauchen, umsetzen wollen. Und genau das tun wir jetzt“, zeigt sich Grebien erfreut.

Sozialminister Johannes Rauch verkündete heute gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger und dem Präsidenten des Österreichischen Behindertenrates Klaus Widl, dass 100 Millionen Euro für bundesweit einheitliche Regelungen für Assistenz in Beruf und Freizeit zur Verfügung gestellt werden.

„Mit einer Behinderung zu leben bedeutet oft, auf die Hilfe und Unterstützung anderer Personen angewiesen zu sein. Das hat zur Folge, dass viele Menschen mit Behinderungen nur eingeschränkte Kontrolle über ihr Leben haben. Mit Persönlicher Assistenz können Menschen mit Behinderungen über die benötigte und gewünschte Unterstützung selbst bestimmen, ihr eigenes Geld verdienen und ein unabhängiges Leben führen“, erklärt Grebien.

Erstmals werden einheitliche Rahmenbedingungen für alle Lebensbereiche geschaffen und die beiden bisher getrennten Systeme für Beruf und Freizeit zusammengeführt. Zudem wird eine Erweiterung der Anspruchsberechtigten um Menschen mit intellektuellen oder psychischen Beeinträchtigungen angestrebt. Das Pilotprojekt startet bereits kommendes Frühjahr mit Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

„An dem Pilotprojekt können sich auch alle anderen Bundesländer beteiligen. Denn nur gemeinsam werden uns österreichweit einheitliche Bedingungen für Persönliche Assistenz von Menschen mit Behinderungen gelingen“, sagt Grebien.

Für die Förderung des Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderungen wurden neue Kriterien vom Sozialministerium in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg erarbeitet. Die Behindertenverbände – allen voran Vertreter:innen des Österreichischen Behindertenrats – waren in die Erarbeitung einbezogen.

Eine gemeinsame Anlaufstelle im Sinne des One-Stop-Shop-Prinzips für die Persönliche Assistenz soll gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen nur einen Antrag stellen und nur mit einer Stelle abrechnen müssen, unabhängig davon, welche Art der Persönlichen Assistenz – Freizeit oder Arbeitsplatz – sie beziehen.

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2 Kommentare

  • Und noch ein Kommentar: Warum heißt es immer PA in der „Freizeit“ und nicht im Privatleben? Wenn ich unterstützung für Aktivitäten des täglichen Lebens benötige, wie etwa Körperpflege oder Haushalt, dann ist das ja keine Freizeitaktivität, sondern sind das alltägliche Aktivitäten außerhalb des Arbeitslebens. Ich habe es nie verstanden, warum immer von PA in der Freizeit gesprochen wird, das ist meiner Meinung nach begrifflich wirklich irreführend.

  • Wo kann man sich detailliert zu den geplanten Pilotprojekten informieren? Mich interessiert besonders:

    Gibt es für die Pilotprojekte eine übergeordnete Strategie zur Deinstitutionalisierung entsprechend den UN-Richtlinien zu De-I?
    Wird es im Rahmen der Pilotprojekte endlich auch bedarfsgerechte PA für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen geben?
    Werden auch Menschen, die in Behinderteneinrichtungen leben, PA in Anspruch nehmen können, damit sie auch individuelle Unterstützung erhalten und möglicherweise die Institution verlassen können?