„Das ist behindert!“

Am 18. Mai 2017 fand die 14. öffentliche Sitzung des Monitoringausschusses des Bundes statt. Rund 100 Personen waren in Villach dabei.

Sitzung des Monitoringausschusses am 18. Mai 2017 in Villach
BIZEPS

Erstmals war der Monitoringausschuss des Bundes in Kärnten zu Gast. Zum Thema „Das ist behindert!“ tagte der Monitoringausschuss im Congress Center Villach und es wurde über Vorurteile, falsche Vorstellungen und was man dagegen tun kann, diskutiert. (Siehe Fotos von der Veranstaltung)

Es war seit der Gründung des Ausschusses im Jahr 2008 schon die 93. Sitzung, wovon 14 öffentlich durchgeführt wurden, gab Christina Wurzinger, Vorsitzende des Monitoringausschuss, bekannt. Sie leitete gewohnt souverän die Veranstaltung.

Sitzung des Monitoringausschusses am 18. Mai 2017 in Villach
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Petra Plicka stellte die Diskussionsgrundlage des Ausschusses vor. Sie fertigte auch während der Sitzung die beliebten Zeichenprotokolle an.

Der wichtigste Teil jeder öffentlichen Sitzung war natürlich wieder der Input der vielen Anwesenden. Sie erzählen über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung der Konvention und wo sie konkret Handlungsbedarf sehen.

Meist gibt es eine bunten Themenmix aus Bundes- und Landesthemen – von Arbeit, Bildung, Barrierefreiheit, Persönliche Assistenz bis hin zur Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen spannte sich der Bogen. Wie immer wurden die Inhalte der Wortmeldungen genau mitgeschrieben und in den Zeichenprotokollen dargestellt.

Inhalte einer Medien-Studie wurde präsentiert

Sitzung des Monitoringausschusses am 18. Mai 2017 in Villach
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„Diskriminierung erfolgt mit der Sprache“, erläutert Studienautorin Maria Pernegger und ergänzte: Aber auch über Bilder wird mangelnde Wertschätzung transportiert. Sie erzählte über die Studie zum Thema Darstellung behinderter Menschen in den Medien. Sie schrieb für BIZEPS vor einiger Zeit über diese Studie und deren Inhalte. 

Die Studie wird am 31. Mai 2017 im Bundeskanzleramt präsentiert, kündigt Maria Pernegger bei der öffentlichen Sitzung an.

Sitzung des Monitoringausschusses am 18. Mai 2017 in Villach
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Kärnten besitzt keinen Monitoringausschuss und dies merkte man phasenweise. Im Gegensatz zu Sitzungen in anderen Bundesländern war die Bereitschaft, zu erzählen und zu fragen, geringer; nicht wenige verharrten in einer Zuschauerposition. Es verwundert daher nicht, dass gegen Ende der öffentlichen Sitzung mehrfach der Wunsch geäußert wurde, auch in Kärnten einen regelmäßigen Landes-Monitoringausschuss zu bekommen.

„Die Sitzung hat gezeigt, dass Vorurteile gegen Menschen mit Behinderungen nach wie vor ein großes Hindernis in der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention darstellen“, fasst Christina Wurzinger zusammen und ergänzt: „Welches Bild von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft gezeichnet wird, sagt viel über die Gesellschaft selbst und die Verwirklichung von Chancengleichheit aus.“

Nicht umsonst verpflichtet die UN-BRK ihre Mitgliedstaaten dazu, mit gezielten Maßnahmen und Kampagnen ein positives und selbstbestimmtes Bild von Menschen mit Behinderungen zu fördern. „Hier besteht sicherlich noch einiges an Handlungsbedarf“, hielt sie abschließend fest.

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