Behindertenorganisationen protestieren gegen die Kürzung der Stelle des Sonderberaters betreffend Behindertenangelegenheiten

Offener Brief an das Sozialministerium

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Offener Brief am 31. Mai an das SozialministeriumIn einem offenen Brief an Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein bekundeten heute zahlreiche österreichische Behindertenorganisationen ihren Unmut über die geplante Streichung der Stelle des Sonderberaters für den Bereich Behinderten-, Versorgungs- und Sozialhilfeangelegenheiten.

Dies widerspricht den im Nationalen Aktionsplan und im Regierungsprogramm angekündigten inklusiven Maßnahmen und der für deren Umsetzung erforderlichen fachlichen Expertise.

Österreich hat sich mit der Unterzeichnung und Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, Menschenrechte umfassend sicherzustellen. Menschen mit Behinderungen sind schon jetzt in der österreichischen Politik stark unterrepräsentiert bis ausgeschlossen.

Das hat sich auch im jüngsten Krisenmanagement im Zusammenhang mit der Pandemie bestätigt. Behindertenpolitik betrifft viele Lebensbereiche. Daher treten alle unterzeichnenden Organisationen explizit für den Erhalt der Stelle des Sonderberaters ein und fordern die Etablierung einer übergreifenden Stelle für Inklusion beim Bundeskanzleramt.

Um die Interessen von Menschen mit Behinderung in Österreich umzusetzen und die notwendigen Schritte in Richtung Inklusion gehen zu können, bedarf es einer Expertise für die fachliche Koordination der österreichischen Behindertenpolitik. Darin sind sich die unterzeichnenden Organisationen einig.

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8 Kommentare

  • AN DIE REDAKTION VON BIZEPS!
    Der Verein BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben betreibt eine Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige in Wien, die nach den Kriterien der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung organisiert ist und nach deren Wertvorstellungen arbeitet.

    Will Bizeps ernsthaft behaupten, dass die Lebenshilfe und die vielen ähnlichen Wohltätigkeitsorganisationen die hohe Betreuungskosten für ihre Klienten verrechnen und Menschen mit Behinderung in ihren Werkstätten um ein kleines Taschengeld ausbeuten eure Wertvorstellungen vertreten?
    Nochmals für die Redaktion und die Mitarbeiter: Den Unterschied zwischen den Organisationen von und für Menschen mit Behinderung habe ich auf Grund der Erklärung vom Volksanwalt Achitz auf meiner Homepage veröffentlicht. https://steiner-querschnittlaehmung.jimdofree.com/volksanwalt-zu-behindertenorganisationen/
    Die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung darf sich niemals von diesen Organisationen instrumentalisieren lassen.
    Lobbyisten dieser privatwirtschaftliche geführten Organisationen der „Behindertenhilfe“ versuchen mit allen Mitteln ihrer rhetorischen Fähigkeiten, Menschen mit Behinderung davon zu überzeugen, dass sie in behindertenpolitischen Fragen die Experten sind.
    Wir dürfen diesen Lobbyisten keine Möglichkeit bieten, auf unseren Plattformen ihre Propaganda zur Umsetzung der UN BRK zu verbreiten!

    • Hier kann ich dir nur beipflichten. Sehr treffend formuliert. Ich verstehe nicht, warum Bizeps sich nicht mehr für Menschen mit Behinderung einsetzt und statt dessen große Behindertenorganisationen pusht.

    • Woran genau denkst du da denn?

    • Hallo Anton (wir kennen uns ja)!

      All das was du hier schreibst sehe ich auch so und man kann sich ja anhand des Textes eine eigene Meinung bilden.

  • Was könnte da der Denkfehler: Der nicht behinderte Ex-Chef d. Lebenshilfe ringt um seinen Job, in dem er (angeblich) Inklusion vertritt, die, bei voller Umsetzung, seine Organisation weniger wichtig M(m)acht. Und die so genannten „Behindertenorganisationen“ unterstützen den Protest.
    Kann das erklärt werden?

    • Sehr geehrter Herr Bundeminister Mückstein! Herzlichen Dank dass Sie den Vertrag des derzeitigen „Sonderberaters“ der Lebenshilfe nicht verlängern!
      Ein Lobbyist der Behindertenhilfe (Organisationen für Menschen mit Behinderung, die gewerbsmäßig Sachleistungen anbieten) wird niemals die Inklusion im Sinne der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung umsetzen, weil es gegen die Interessen ihrer Organisationen wäre.
      Menschen mit Behinderung fordern seit Jahrzehnten Berater im Bundeskanzleramt und in den Ministerien, die sich explizit für die vielen Menschen mit Behinderung engagieren!
      Den Unterschied zwischen den Organisationen von und für Menschen mit Behinderung habe ich auf Grund der Erklärung vom Volksanwalt Achitz auf meiner Homepage veröffentlicht. https://steiner-querschnittlaehmung.jimdofree.com/volksanwalt-zu-behindertenorganisationen/
      Eine Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung nach den Vorstellungen der Lobbyisten von Dienstleistungsunternehmen und den Organisationen der Behindertenhilfe lehnen wir mit aller Entschiedenheit ab!
      Die Länder als Kostenträger müssen hohe Betreuung-Kosten an die Einrichtungen zahlen und Dienstleistungs-Organisationen lassen ihre Klienten für ein Taschengeld von ca. 40 Euro für die Privatwirtschaft Arbeiten verrichten. Das bezeichnen diese Lobbyisten aber auch der Bundesbehindertenanwalt als sozialökonomische Arbeitskräfteüberlassung die zur Inklusion führen soll!
      Menschen mit Behinderung fordern seit Jahrzehnten Berater im Bundeskanzleramt und in den Ministerien, die sich explizit für die vielen Menschen mit Behinderung engagieren!
      „Allianz gegen Fremdbestimmung“ @@@@ die Steiner´s

    • Es geht um den Job selbst. Wer ihn dann macht, das ist eine andere Diskussion.

  • Alle sollen Inklusion leben,das geht aber nicht ohne entsprechende Rahmenbedingungen. Lassen Sie Behinderte nicht im Stich!