Daten über die Zugänglichkeit von Arztpraxen in Wien

Die Suche nach einer Ärztin oder einem Arzt des Vertrauens gestaltet sich schon ohne Behinderung schwierig.

Eine Frau im Rollstuhl mit Gipsbein wird von einer Ärztin begutachtet.
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Aspekte der Erreichbarkeit mit PKW oder öffentlichem Verkehrsmittel, Ordinationszeiten, die Frage, ob die Ärztin / der Arzt noch neue Patientinnen und Patienten aufnimmt und nicht zuletzt die Sympathie sind wichtig in der Entscheidung, wenn man eine Ärztin oder einen Arzt sucht.

Wenn jetzt noch eine Behinderung bei der Patientin oder dem Patienten vorliegt, braucht man noch ganz andere Informationen.

Projekt „Menschen mit Behinderungen in Wiener Gesundheitseinrichtungen“

Um Menschen mit Behinderungen die freie Arztwahl zu ermöglichen, gibt es seit 2005 das Projekt „Behinderte Menschen in Wiener Gesundheitseinrichtungen“ in Kooperation mit der Ärztekammer für Wien. In diesem Projekt erhebt BIZEPS Messdaten von Arztpraxen.

Das sind zum Beispiel Türbreiten, Aufzüge und das WC. Patientinnen und Patienten erfahren so, ob die Ordination stufenlos erreichbar ist. Gibt es Stufen und, wenn ja, wie viele? Kann ein Blindenführhund mitgebracht werden?

Hat die Ärztin oder der Arzt Gebärdensprachkenntnisse? Wie hoch ist die Behandlungsliege? Diese Informationen erleichtern es Patientinnen und Patienten mit Behinderungen, die für sie passende Arztpraxis zu finden. Derzeit umfasst das Verzeichnis über 800 Ordinationen, davon 80 Zahnarztordinationen.

„Ich finde, es werden wichtige Informationen für die Patientinnen und Patienten gegeben. Ich benutze es selbst oft“, verrät Cornelia Scheuer.

Wie findet man die Informationen?

Auf unserer Homepage werden in unserem BIZEPS-Ratgeber „krank, behindert, ungehindert in Wien“ über https://www.bizeps.or.at/wissenswertes/arztpraxen/ die Daten zur Verfügung gestellt. Die Onlineausgabe wird laufend erweitert und aktualisiert.

BIZEPS kooperiert seit 2005 mit der Ärztekammer für Wien. So ergänzen die im Rahmen des Projektes erhobenen Daten auch den Praxisplan der Ärztekammer für Wien.

Unter http://www.praxisplan.at in der Suchmaske können Sie den Button „Messdaten der Ordination“ anklicken. Dann erscheinen, soweit BIZEPS die Ordination bereits vermessen hat, die genauen Daten über alles, was in der Praxis relevant ist.

Mit der Landeszahnärztekammer arbeiten wir seit 2011 ebenfalls zusammen. Hier sind die Daten über http://wr.zahnaerztekammer.at/ abrufbar.

Mit der ÖQMed (Österreichische Gesellschaft für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Medizin GmbH) gibt es seit 2017 wieder eine Kooperation. So sind die Messdaten auch über http://www.arztbarrierefrei.at verfügbar.

BIZEPS arbeitet permanent an diesem Projekt und langsam kann man auch eine Bewusstseinsschärfung bei den Ärztinnen / bei den Ärzten erkennen.

Die Nachfrage nach Beratungen bezüglich Barrierefreiheit steigt immer noch, freut sich Cornelia Scheuer, die seit kurzem die Beratungstätigkeit nach dem Abschied von Manfred Srb als Beraterin in diesem Projekt übernommen hat.

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3 Kommentare

  • ich habe bereits im jahre 1980 einen positiven behindertenführer erstellt, welcher für alle erreichbaren arztpraxen, öffentlichen ämtern und behörden aufgelistet waren.
    der erfolg war, dass sich viele Arztpraxen, ämter und behörden sehr bemüht haben
    den wünschen der behinderten rechnun zu tragen. ich denke mir immer, wieviele mio euro für rehabilitation ausgegeben werden, die in der praxis gar nichts helfen. ein orthopäde im obergeschoß nützt einem in der Mobilität eingeschränkten patienten nichts, das sollte ein Orthopäde am besten wissen. solche und andere Beispiele gibt es zuhauf.

  • Insbesondere ärgert mich, dass auch auf Arzt-Barrierefreiheit Zahnärzte erst gleich gar nicht angeführt werden.

  • Seit dem Jahr 2003 versuche ich einen guten Zahnarzt mit barrierefreier Ordination in der Stadt Salzburg zu finden. Entweder sind die Türen zu schmal oder es herrscht größter Unwillen gegen Behinderte vor ooder der Zahnarzt hat keinen Kassenvertrag. Nachfragen wegen einer Liste im Internet werden von der Zahnärztekammer verlacht. Jedes Mal wird wieder auf den Notfall-Dienst verwiesen.