Diskriminierende Werbekampagne sofort stoppen!

Die Verwendung von behindertenfeindlichen Klischees ist eine Diskriminierung

Österreichischer Behindertenrat
Österreichischer Behindertenrat

Auf GEWISTA Werbeflächen u.a. in den Stationen und Wartehäusern der Wiener Linien hängen momentan Werbeplakate mit der Aufschrift „Mit einer Behinderung wirst du NICHT gebraucht“.
Laut Informationen in den Medien ist die Intention der Kampagne zu provozieren, um dann am 21. Oktober „aufgelöst“ zu werden.

Es gibt jedoch keine „Auflösung“, die es rechtfertigen könnte, dass Menschen mit Behinderungen diesen verachtenden Satz für rund zwei Wochen täglich lesen müssen. Sie werden nämlich damit öffentlich als unbrauchbar dargestellt. Zu oft hören Menschen mit Behinderungen diskriminierende Aussagen wie diese – diese Kampagne retraumatisiert sie!

Darüber hinaus wird damit ein bereits bestehendes Vorurteil gegenüber Menschen mit Behinderungen in der Mehrheitsgesellschaft verfestigt.

„Diese Kampagne stellt eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen dar und muss daher umgehend gestoppt werden“, fordert der Präsident des Österreichischen Behindertenrats Mag. Michael Svoboda und fügt an: „Die Kampagnenverantwortlichen müssen sich öffentlich dafür entschuldigen, um klar zu machen, dass eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen ein No-Go in unserer Gesellschaft ist.“

Werbeplakat mit Aufdruck: Mit einer Behinderung wirst du nicht gebraucht.
BIZEPS
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

8 Kommentare

  • Bis zu dieser Kampagne habe ich viel von REWE Austria gehalten. Als Betroffener stockt mir der Atem. Wie kann man so was schalten? es gibt leider so schon genug Diskriminierung im Alltag. Ich weiß, dass Werbung auch provokant. ironisch… sein kann.
    Dies aber auf Grund von bestimmten Gruppen zu tun? na ja ich glaube nicht dass das der richtige Weg ist.
    Meistens bleibt das Erstplakat und nicht die folgenden und auch bei diesen stellt sich die Frage “ Sollte es im 21. Jahrhundert nicht schon längst normal sein das jeder Mensch wertvoll ist und sich Einbringen darf, kann und soll“?

  • Das ist eine ungenierte, öffentliche Beleidigung und empathielose Retraumatisierung von Menschen mit Behinderung zu Werbezwecken für riesen Konzerne.
    Eine Frechheit ist das und die Entschuldigung müsste lauten: „Entschuldigung, dass wir so ungebildet und ablistisch waren und ein Sujet für unsere Zwecke benutzt haben, dass andere Menschen abwertet.“

  • Als Mutter einer behinderten Tochter bin ich zutiefst erschüttert, dass es ein Konzern wie Rewe nötig hat, mit solch diskriminierenden Aussagen Aufsehen zu erregen und aufzufallen. Wirklich traurig, wenn derartige PR und Marketingkonzepte entwickelt werden, die eindeutig auf eine Kränkung und Herabwürdigung einer ohnedies benachteiligten Menschengruppe abzielen.
    Ist es wirklich notwendig, dass man mit Formulierungen so provoziert und polarisiert?
    Ich denke nein. Auf jeden Fall fehlt bei dieser Kampagne jede Empathie und jegliches Einfühlungsvermögen für Menschen mit Behinderungen. Einfach nur traurig!
    Meine Konsequenz: Ich werde nun mein Einkaufsverhalten ändern und einfach bei Spar und Hofer einkaufen.

  • Jetzt, wo die Auftraggeber und die zweite Plakatserie bekannt sind, sieht die Sache wohl anders aus. Ich gratuliere zum provokanten Erstplakat, viele Menschen mit Behinderung werden die unfreundliche Behauptung aus ihrer leidvollen Erfahrung bestätigen können. Wenn ein Arbeitgeber sich bei dieser brisanten Frage positiv profiliert und damit öffentliche Diskussion auslöst, ist das sicher zu begrüßen. Aber wie so oft wird sofort der Zeigefinger ausgestreckt und hyperventiliert. Mehr überlegte Gelassenheit wäre angebracht.

    • Ich finde immer mehr traurig, dass die Leuten keine Gedanken machen können. Wieviel Menschen mit vielfältigen Behinderung haben schwer erlebt über negative Anregungen akzeptieren? Wann dürfen wir einmal einen positiven Bewertungen oder Belohnungen erhalten? Umgang mit Einfühlungsvermögen und Verständnis. Wir als Behinderungen haben mehr akzeptiert gegenüber die Leuten. Umgekehrt keins. Keine Inklusion läuft……

  • Auch wenn es wahrscheinlich ironisch ist und sich noch aufklären wird. Betroffene finden das nicht lustig!

  • Was zum Teufel… was soll diese Art der „Provokation“ bitte bezwecken?! Das checkt doch niemand, der/die an so einem Plakat vorbeigeht, sondern wird wahrscheinlich noch in seinem/ihrem behindertenfeindlichen Denken bestärkt oder fühlt sich dadurch, zurecht, diskriminiert und verletzt.

  • Ein Mensch??? der so etwas schreibt wird NICHT gebraucht!!!!!!!