Hammerschmid appelliert an Faßmann: Inklusion von behinderten Kindern in den Schulen ausbauen, nicht abbauen

"Faßmann muss über den ideologischen Schatten seiner RegierungskollegInnen springen"

Vetmeduni Vienna / Daniela Beranek
Vetmeduni Vienna / Daniela Beranek

SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid erwartet von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann, dass der den Rechnungshofbericht zur Inklusion behinderter Menschen im Bildungssystem ernstnimmt. So hat es in den vergangenen Jahren sehr große Anstrengungen gegeben dazu gegeben. Das wird durch das aktuelle Regierungsprogramm allerdings total konterkariert.

„Dass die Regierung mit ihrem Regierungsprogramm die Sonderschulen ausbauen will und so die Trennung der Kinder noch extra verstärkt, stellt jetzt auch der Rechnungshof fest“, sagt Hammerschmid.
 
„Was die Regierung vorhat, ist das Gegenteil von Inklusion. Und ich glaube, Bildungsminister Faßmann weiß das selbst. Er muss jetzt nur über den ideologischen Schatten seiner RegierungskollegInnen springen“, so Hammerschmid. 
 
„Es gibt tolle Beispiele für eine echte Inklusion von behinderten Kindern im Unterricht, Südtirol ist da seit Jahrzehnten ein Vorbild; aber auch in Österreich gibt es viele großartige Schulen, die zeigen, wie gut Inklusion funktionieren kann. Hier muss man weitermachen, aus den Erkenntnissen unserer inklusiven Modellregionen in Kärnten, Tirol und der Steiermark lernen und die Inklusion auf alle Bundesländer ausweiten“, erläutert die SPÖ-Bildungssprecherin. 
 
Hammerschmid unterstützt auch den Vorschlag des Rechnungshofs, das Verfahren zur Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) qualitativ zu verbessern. Der Rechnungshof sagt, dass zu oft Kinder, die nur nicht gut genug Deutsch können, eingestuft werden, als hätten sie eine Behinderung oder Störung.

Zwischen 2012 und 2016 ist die Zahl der Schüler mit SPF um zwei Prozent auf 30.690 gestiegen. Das sind rund fünf Prozent der Pflichtschüler. Im Rahmen des Finanzausgleichs wurde die Zahl von 2,7 Prozent veranschlagt.

„Die steigende SPF Zahl zeigt, dass die Schulen mit den steigenden Herausforderungen alleine gelassen werden. Was es daher dringend braucht ist bessere Unterstützung für diese Schulen. Hierfür müssen wir nicht nur die Praxis der Vergabe des SPF verändern, denn die Probleme lösen sich damit ja nicht in Luft aus. Eine Erhöhung des SPF sollte sich daher bereits im nächsten Schulbudget, das im Herbst 2019 beschlossen wird, abbilden.“

Auch beim Thema Chancenindex verweist Hammerschmid einmal mehr darauf, dass die Umsetzung der Verordnung weiterhin ausständig ist.

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3 Kommentare

  • Liebe Angehörige,
    Sie haben vollkommen recht!
    Solange ein M. m. B. in die Schule geht, wird er von der Behörde und von der Öffentlichkeit wahr genommen, da die Schulpflicht es Gott sei Dank verlangt, seine Schullaufbahn ordentlich abzuschließen.
    Sobald er die Schule verlassen hat, kräht kein Hahn mehr um ihn!!!

  • Es muß wirkliche Inklusion gelebt werden. Man darf mit Behinderung nicht einfach wegschuppfen, sie sollen auch die Möglichkeit haben zu lernen wie sie es brauchen, in ihrem eigenen Tempo. Das ist sehr wichtig für diese Menschen. Man muß Umdenken die Zeiten haben sich geändert. Die Regirung muß das das Ruder in die Hand nehmen für Menschen mit Lernschwiriegkeiten.

  • Alles schön und gut, was SPÖ Bildungsprecherin Hammerschmid vom Bildungsminister erwartet, aber was passiert dann, wenn die M.m.B. das 18. Lebensjahr vollendet haben, die Schule verlassen und in eine Betreuungseinrichtung kommen??
    Unsere Erfahrungen zeigen, dass dort keine pädagogischen Konzepte vorhanden sind!!
    Das was in der Schule mühevoll erlernt wurde, geht in diesen sog. Einrichtungen gänzlich verloren!!!