Wien: Öffis ungeeignet für Behinderte

Medienreaktionen auf die BIZEPS-Pressearbeit.

BIZEPS
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APA, 29.5.1996

Bizeps fordert behindertengerechte Infrastruktur in Wien.

Seit vielen Jahren seien Behinderten in Wien „Opfer der Ignoranz und Präpotenz der Rathausmehrheit und der Bürokratie“, kritisierten am Mittwoch Manfred Srb und Martin Ladstätter vom Behindertenberatungszentrum BIZEPS in Wien.

Bauen in Wien im allgemeinen, die Errichtung der neuen U6-Stationen im besonderen, die Ausstattung der Niederflurbusse und die Nichtbeachtung der Behinderten-ÖNORM B 1600. Sie alle stünden für eine „Behindertenpolitik des vorigen Jahrhunderts“, wird seitens BIZEPS kritisiert – verbunden mit der Forderung nach einem Grundsatzbeschluß des Gemeinderates.

Aber nicht nur in den öffentlichen Verkehrsbetrieben werde nicht behindertengerecht gedacht und gebaut, erklärten Srb und Ladstätter. Viele öffentliche und private Gebäude seien für Behinderte nicht zugänglich. Dies beginne bei Bezirksämtern und Ärztepraxen und reiche über neugebaute Brücken bis zu Kultureinrichtungen wie Kinos, Theater, Museen.

Die Stadt Wien solle daher endlich die ÖNORM B 1600 in ihre Bauordnung aufnehmen und Adaptierungen im privaten Bereich entsprechend subventionieren. Nicht-behindertengerechtes Bauen solle bestraft werden, fordert BIZEPS. Denn: „Ohne genaue Auflagen, ohne Sanktionen ändert sich nichts Substantielles.“

Täglich Alles, 30.5.96

Öffis ungeeignet für Behinderte

„Bei öffentlichen Bauten und Verkehrsmitteln wird auf Behinderte vergessen“, kritisiert der Verein BIZEPS. In den neuen U6-Stationen sind Fahrscheinautomaten und WC-Muscheln zu hoch angebracht. Und: Rund die Hälfte aller U-Bahn-Stationen hat noch immer keinen Lift.

Wiener Zeitung, 30.5.96

Verein BIZEPS sieht zahlreiche Mängel in Wien: „Die Behinderten sind die Opfer“

All dies lasse nur den Schluß zu, daß die Benützung von öffentlichen Verkehrsmittel „nicht gewünscht“ sei. In diesem Sinne sei es an der Zeit, im Wiener Gemeinderat einen Grundsatzbeschluß zu fassen, wonach nur mehr barrierefrei zugängliche Fahrzeuge, sei es nun Bus, U-Bahn oder Straßenbahn gekauft werden dürfen.

Bestehende Fahrzeuge müßten entsprechend nachgerüstet werden. Sollte die Stadt Wien nicht einlenken, plant BIZEPS Protestmaßnahmen wie Verkehrsblockaden oder Bürobesetzungen.

Presse, 30.5.96

Behinderte beklagten am Mittwoch die „Ignoranz des Rathauses“. Vor allem die Verkehrsbetriebe kritisiert der Verein BIZEPS heftig – wegen der Niederflurbusse, zu hoch montierter Fahrscheinautomaten oder des Verbots für RollstuhlfahrerInnen, allein zu fahren.

Salzburger Nachrichten, 30.5.96

BIZEPS zeigt Wien die Zähne Beratungsstelle fordert eine adäquate Behindertenpolitik

„Wir finanzieren mit unseren Steuergeldern die städtische Infrastruktur, werden aber an ihrer Benützung gehindert. In dieser Stadt werden behinderte Menschen systematisch diskriminiert und ausgeschlossen!“ – Manfred Srb und Martin Ladstätter vom Wiener Behindertenberatungszentrum BIZEPS fanden am Mittwoch harte Worte.

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2 Kommentare

  • will einmal in den tiergarten schönbrunn bin im Rollstuhl geht das vom Hauptbahnhof mit öffis und Begleitung bin aus kärnten

    • Ja das geht! Seit 1. Juni 1996 (Datum des Artikels) hat sich doch einiges verändert in 22 Jahren.

      Fahren Sie mit der U-Bahn U1 vom Hauptbahnhof in Richtung Leopoldau bis zur Station Karlsplatz. Dort wechseln Sie in die Linie U4 Richtung Hütteldorf und fahren bis zur Station Hietzing.

      Es gibt sowohl U-Bahnwaggons älterer Bauart (haben einen größeres Spalt zum Bahnsteig und einen größeren Höhenunterschied) als auch neuere Waggons (Ca. 1/3 aller U-Bahn-Waggons, haben bei der ersten und letzten Tür eine automatische kleine Rampe zur Überbrückung des Spaltes).

      Ich wünsche eine schöne Zeit in Wien!