Arbeitslosigkeit sinkt – aber nicht bei Menschen mit Behinderungen

Im Jänner 2019 sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2018 um 4,9 Prozent. Derzeit haben 433.385 Personen in Österreich keinen Job. Manche Gruppen haben sehr schlechte Chancen am Arbeitsmarkt.

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Dank der guten Konjunktur gibt es eine erfreuliche Nachricht: Immer mehr Menschen finden Arbeit und daher geht die Arbeitslosigkeit in Österreich zurück. „Jänner-Arbeitslosigkeit sank um mehr als 22.000 Personen“, vermeldet das Arbeitsmarktservice (AMS).

Menschen mit Behinderungen bleiben Verlierer

Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: „Bei Älteren ab 50 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um 0,3 Prozent, bei Personen mit Behinderung um 0,1 Prozent. Bei Inländern sank die Arbeitslosigkeit um 6,6 Prozent, bei Ausländern um 1,4 Prozent“, informiert der ORF.

Seit dem Jahr 2018 gibt es theoretisch 42 Millionen Euro mehr pro Jahr für Beschäftigungsoffensiven für Menschen mit Behinderungen. Dies ist die Auswirkung des 2017 beschlossenen Inklusionspakets.

Es gab zwar Ankündigungen seitens des Sozialministeriums, aber bisher ist unklar, ab wann wirklich Maßnahmen gesetzt werden oder ob die zusätzlichen Millionen ungenutzt verkommen sind.

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5 Kommentare

  • Lieber Martin Ladstätter, sollte dazu nicht eine Studie gemacht werden, wie hoch die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen wirklich ist, um daraus entsprechende Maßnahmen ableiten zu können und die Medien dafür zu sensibilisieren. Unser Beitrag ist die Veranstaltung der Zero Project Unternehmensdialoge, um Unternehmer von der Sinnhaftigkeit der verstärkten Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu überzeugen. In den USA sind zum Beispiel nur 21% der Blinden in Beschäftigung. In Österreich wird das sicherlich nicht besser sein. Herzliche Grüße, Martin Essl

    • Lieber Herr Martin Essl! Ja ich glaube auch, dass es lohnenswert wäre sich die Zahlen genau anzusehen. Ich glaube beispielsweise, dass die Erwerbsquote der bessere Indikator wäre als die Arbeitslosenquote. Liebe Grüße Martin Ladstätter

  • Nachdem ich erfahren habe, dass es 70.000 arbeitslose Menschen mit Behinderung gibt, habe ich die beiden AMS Leitern von Korneuburg und Hollabrunn kontaktiert. Ich habe sie gebeten, ob es möglich ist arbeitslosen Menschen mit Behinderung folgende Alternative zu geben. Die Übernahme einer Trafik. Was es noch gibt ist Wienwork und das Schulzentrum Ungargasse. Es wäre schön wenn das AMS diese 3 Möglichkeiten in ihre Beratungen für Menschen mit Behinderung einplanen könnte. Vielleicht kann so die Arbeitslosigkeit für Menschen mit Behinderung ein wenig gesenkt werden.

  • Sehr geehrter Herr Manfred Srb.,
    habe unserer Sozialministerin per E-Mail mitgeteilt, dass meine behinderte Schwester, eine leicht intellektuell beeinträchtigte Frau bereits das 5, Jahr ohne Beschäftigung zuhause sitzt und sich niemand für sie zuständig fühlt!
    Ihre Antwort an mich: „Es werden nur Behinderte berücksichtigt, die für den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar sind!
    Wie es Behinderten geht, die keine adäquate Beschäftigung bekommen und zum Nichtstun dürfen verdammt sind, kann sich unsere Sozialministerin sicher nicht vorstellen.

    Sehr geehrter Herr Srb., haben Sie eine Vorstellung, wie man dieser Missachtung entgegen treten könnte?

  • Man muss hier leider von einem ausgeprägten Desinteresse an der Materie, das schon an Behindertenfeindlichkeit grenzt, sprechen: Trotz zahlreicher Aufforderungen weigert sich der jeweilige Sozialminister und nun auch die Sozialministerin beharrlich, die wichtige Gruppe der Menschen mit Behinderungen so wie es auch mit anderen Gruppen gemacht wird statistisch zu verfassen und regelmäßig zu veröffentlichen.
    Warum wohl? Ich denke wir sollten diese Missachtung nicht länger hinnehmen!