Swaying Perspectives

Am 1. August 2019 fand die Veranstaltung „Swaying Perspectives – Stabile Utopien“ zum Thema Inklusive Schule statt.

TeilnehmerInnen sitzen an Tischen mit Grasoberfläche
Hans Schubert

Einen ganzen Nachmittag lang widmeten sich viele Sonder-Pädagoginnen und Sonder- Pädagogen, Expertinnen und Experten aus der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung und Künstlerinnen und Künstler dem Thema. Der Veranstalter war der Verein MAD mixed-abled Dance and Performance.

Experten und Expertinnen aus Kunst, Wissenschaft, Selbstvertretungs-Organisationen und Schule sowie Politik waren eingeladen, über Strategien nachzudenken und sich zu vernetzen. Ziel war es, realistische Forderungen an die Politik zu formulieren und neue Strategien zur Umsetzung zu finden, damit schulische Inklusion endlich verwirklicht wird.

Wichtige Impulsreferate zum Thema Inklusive Schule

Auf dem Podium war Monika Haider, die schon seit Beginn der 80iger Jahre Eltern von Kindern mit Behinderungen dabei unterstützte, damals noch „Integrationsklassen“ gesetzlich durchzusetzen. Sie erzählte, wie es zum ersten Gesetz für Intergrations-Klassen kam. Der Wunsch nach Inklusion ging damals von Eltern von Kindern mit Behinderungen aus.

Dies ist eine entscheidende Information, da derzeit von politischer Seite immer nur angeführt wird, dass die Eltern Inklusion ihrer Kinder mit Behinderungen in der Regelschule nicht wollen.

Cornelia Scheuer vom BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben wurde ebenfalls zu Wort gebeten. Sie unterstrich die Notwendigkeit der Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und dass bald der neue Aktionsplan der Regierung zur Umsetzung der UN-Konvention für die Jahre 2020 bis 2030 erstellt werden wird.

Im Laufe des Nachmittags wurden in Kleingruppen und Großgruppen Erfahrungen zwischen Lehrerinnen und Lehrern, Frauen und Männern mit Behinderungen, Künstlerinnen und Künstlern, ausgetauscht.

TeilnehmerInnen sitzen Kreis - schaut aber wie ein Herz aus
Hans Schubert

Diskussion auf Augenhöhe

Die Veranstaltung war für alle Beteiligten sehr aufschlussreich. Der Austausch zwischen SonderschulpädakgogInnen und erwachsenen Menschen mit Behinderungen, sowie der Einblick in die Geschichte des Schulsystems und die Geschichte der Ausgrenzung von Kindern mit Behinderungen, hat allen beteiligten eine Diskussion auf Augenhöhe ermöglicht, aber auch Verständnis und Neugierde geweckt.

„Das Engagement und das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war sehr groß, alle ließen sich auf das Thema der Inklusiven Schule mit Haut und Haaren ein. Es gab gute Auseinandersetzungen in den Kleingruppen und es wurde hart diskutiert“, berichtet Elisabeth Löffler, eine der Veranstalterinnen vom Verein MAD.

Folgende Forderungen wurden erarbeitet

  • Ein Staatssekretariat für Inklusion im Bundeskanzleramt soll eingerichtet werden
  • Die Ausbildung zur Pädagogin und zum Pädagogen muss für Frauen und Männer mit Behinderungen zugänglich werden
  • Ein beratendes Board von Inklusionsexpertinnen und -experten soll im Unterrichtsministerium eingerichtet werden.
  • Quotenforderung für PädagogInnen mit Behinderungen unter Verständnis des Nachteilsausgleiches
  • Umfassende Barrierefreiheit in allen Bereichen des Schulsystems

Es wurden auch Strategien überlegt, wie man das erreichen könnte. Eine Gruppe wollte regelmäßig Inklusiven Unterricht für die Frau Ministerin und ihr Kabinett organisieren.

Auch an die OrganisatorInnen der Donnerstagsdemo wolle man das Thema „Inklusive Schule“ herantragen, um in der Öffentlichkeit Verbündete zu finden und den Druck auf die Politik zu erhöhen.

Für Guido Reimitz, Berater des Vereins MAD, der das Schulprojekt „Mellow Yellow“ von Anfang an mitbegleitete, war der Gedanke ein Staatssekretariat für Inklusion einzurichten, neu. „Das finde ich eine großartige Idee und würde die Umsetzung der UN-Konvention endlich vorantreiben“, schwärmt er.

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