Blickkontakt im Jahr 2002 – ein Rückblick mit Ausblick

Das Jahr 2002 war für den Verein Blickkontakt ausgesprochen ereignisreich; wesentliche Weichen für den behindertenpolitischen Kurs im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung wurden gestellt. Grund genug für einen kleinen Rück- und Ausblick.

Logo Blickkontakt
Blickkontakt

Die Fülle der Ereignisse des Jahres 2002 lückenlos darzustellen würde wohl den Rahmen des Zumutbaren sprengen. Darum sollen hier nur die wichtigsten Meilensteine im Telegrammstil mit weiterführenden Links festgehalten werden:

  • Ein Jahr Blickkontakt im Web: Im September 2001 begann sich Blickkontakt als Partner von service4u.at im Internet unter der Domain www.blickkontakt.or.at zu präsentieren und sein Informationsangebot schrittweise auszubauen. Als besondere Highlights entstanden eine umfangreiche Pflegegeldinfo mit Onlineberatung, eine Behindertenpassinfo, eine Behindertenhilfeinfo, eine Hörbuchinfo, umfassende Seiten zu Behindertengleichstellung und Behindertenrecht und noch einiges mehr; mit Ende 2002 hält Blickkontakt nun bei über 200 informativen Seiten. Diese wurden auch noch durch eine von Ulli Krispl kreierte Comicfigur, Benni Blindflug, aufgemotzt, durch die gleichermaßen humorvoll wie anschaulich die Lebensrealitäten blinder Menschen vor „Augen“ geführt werden sollen. Die Statistik gibt dem Konzept Blickkontakts Recht. So liegen die monatlichen Seitenzugriffszahlen derzeit bei rund 9.500 und die Onlineberatung wurde im Jahr 2002 von rund 70 Personen in Anspruch genommen. Seit September 2002 werden auch aktuelle Artikel über ein Onlineredaktionssystem ins Netz gestellt; bis 31.12.2002 hat Blickkontakt 40 Artikel veröffentlicht, die in eben diesem Zeitraum insgesamt rund 5.700 Mal aufgerufen wurden. Besonderer Dank gilt dabei Martin und Markus Ladstätter, die Blickkontakt hervorragend technisch betreuen und unterstützen.
  • Zwei Zukunftskonferenzen des Vereines Blickkontakt: Die aktiven und interessierten Mitglieder des Vereines Blickkontakt fanden sich zu zwei ganztägigen Zukunftskonferenzen zusammen, bei denen die Ziele des Vereines diskutiert und neu definiert wurden; in diesem Sinne wurde die Zielbestimmung des Vereinsstatutes neu gefasst und um klare Positionierungen zu Behindertengleichstellung und selbstbestimmt leben ergänzt. Bei diesen Zukunftskonferenzen einigte man sich auf drei künftige Schwerpunktaufgaben: Öffentlichkeitsarbeit, Information und Beratung.
  • Blickkontakt im Zeichen der Behindertengleichstellung: Auch im Jahr 2002 engagierte sich Blickkontakt massiv in Sachen Behindertengleichstellung. So Führte Mag. Michael Krispl für Blickkontakt in einer Unterarbeitsgruppe der AG Rechtsbereinigung behindertendiskriminierender wiener Rechtsvorschriften, die sich mit den Bereichen Soziales und Gesundheit befasste den fachlichen Vorsitz und leitete auch das Komitee Behindertengleichstellung in Wien, das am 3. Dezember 2002 seinen umfangreichen Bericht „Behindertengleichstellung in Wien – Iststand und Notwendigkeiten“ präsentierte. Daneben vertrat Michael Krispl Blickkontakt auch im Forum Gleichstellung.
  • Broschüre „Krank, behindert, ungehindert … in Wien“: Bei der Erarbeitung dieser Broschüre des Vereines Bizeps zum Thema behinderte Menschen im Krankenhaus und anderen Gesundheitseinrichtungen war Blickkontakt vertreten durch Dr. Elisabeth Wundsam und Mag. Michael Krispl mit von der Partie, um die Erfahrungen und Bedürfnisse sehbehinderter und blinder PatientInnen entsprechend in die bislang umfangreichste Aufarbeitung dieses Themas einzubringen.
  • Gastvortrag an der Krankenpflegeschule im AKH Wien: Dr. Elisabeth Wundsam hielt auch heuer wieder im Rahmen der Ausbildung der Krankenpflegepersonen in der Krankenpflegeschule am AKH Wien einen Gastvortrag zum Thema „Sehbehinderte und blinde Menschen im Krankenhaus“, womit Blickkontakt versucht, für die Bedürfnisse behinderter PatientInnen zu sensibilisieren; der absolute Star dabei war natürlich Sindy, die liebenswürdige Blindenführhündin von Elisabeth Wundsam. Für die alljährliche Einladung zum Gastvortrag bedanken wir uns bei Frau Stichauner von der Krankenpflegeschule.
  • Blickkontakt machte den weltweiten Tag des weißen Stockes im Jahr 2002 zum Aktionstag gegen Behindertendiskriminierungen in Österreich: Mit einem auffällig gestalteten Megaphonwagen demonstrierten Ulli und Michael Krispl als Vertreter von Blickkontakt gegen massive Behindertendiskriminierungen in Österreich und forderten die Schaffung eines Behindertengleichstellungsgesetzes; die Aktion war ein erster großer Erfolg in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.
  • Offener Brief von Blickkontakt an Justizminister Dr. Dieter Böhmdorfer: Mit einem offenen Brief protestierte Blickkontakt gegen den diskriminierenden Ausschluss sehbehinderter und blinder JuristInnen vom Richteramt anlässlich eines aktuellen Falles einer blinden kärntner Juristin. Doch der Justizminister hielt an seiner behindertendiskriminierenden Haltung fest.
  • Schulprojekt neu: Grete Waba und Veronika Mayer belebten den Projektunterricht von Blickkontakt in Kindergärten und Schulen zum Thema „Sehbehinderung und Blindheit“ neu und versuchten mit der Erstellung eines Folders und gezielten Werbemaßnahmen das Angebot zu vermarkten. Geplant sind weitere Werbeaktionen z. B. via Internet.
  • Blickkontakt-News: Auch im Jahr 2002 erschienen Dank des unersetzbaren technischen Supports von Joe Knoll und seinem Tonstudio „Joes Garage“ wieder drei Ausgaben dieser Kassettenzeitschrift. Eine im Herbst 2002 durchgeführte Umfrage bei den AbonnentInnen, ob dieses Informationsmedium überhaupt noch zeitgemäß und gefragt sei ergab auch, dass eine unerwartet große Zahl an Personen darauf nicht verzichten möchte, so dass Blickkontakt-News auf Kassette auch im Jahr 2003 produziert wird. Eine Ausgabe soll dabei speziell dem Thema Behindertengleichstellung gewidmet werden.
  • Singen und Gespräche im Dunkeln: Sylvia und Martin Oblak organisierten auch dieses Jahr wieder in Zusammenarbeit mit den Wiener Volkshochschulen Gesprächsrunden im verdunkelten Raum, um so die Wahrnehmungswelt blinder Menschen erlebbar zu machen. Im Dezember 2002 fand in Kooperation mit dem Wiener Volksliedwerk auch ein „Singen im Dunkeln“ statt, bei dem man Weihnachts- und Volkslieder einmal anders spüren konnte.
  • Blickkontakt im Zeichen der Verkehrssicherheit: Dr. Elisabeth Wundsam setzte sich in der österreichweit tätigen Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Verkehrssicherheit visuell behinderter Menschen (ÖAVV) in bewehrter Weise für die Interessen sehbehinderter und blinder Menschen als Vertreterin Blickkontakts ein. Daneben engagierten sich auch Wolfgang Kremser und Joe Knoll im gemeinsamen Verkehrsgremium der Sehbehinderten- und Blindenorganisationen der Ostregion; insbesondere eine Exkursion nach Prag ist an dieser Stelle zu erwähnen, bei der ein Funkleit- und Informationssystem bei den prager Verkehrsbetrieben erkundet und anschließend in Österreich vorgestellt wurde.
  • Blickkontakt als mitgestaltender Faktor der österreichischen Behindertenpolitik: Auch heuer wurde Blickkontakt wieder durch Mag. Michael Krispl in der Interessenvertretung der behinderten Menschen nach § 46 des Wiener Behindertengesetzes repräsentiert, der auch das Komitee „Behindertengleichstellung in Wien“ als Unterarbeitsgruppe dieses offiziellen behindertenpolitischen Gremiums der Stadt Wien leitete. Darüber hinaus vertrat Michael Krispl den Verein Blickkontakt auch in der Selbstbestimmt-Leben-Initiative Österreich (SLIÖ).
  • Autofahrtag für sehbehinderte und blinde Menschen: Der ARBÖ veranstaltete gemeinsam mit dem Verein Blickkontakt im August 2002 einen Autofahrtag für sehbehinderte undblinde Menschen am ARBÖ-Testgelände in der Donaustadt; die rund 20 sehbehinderten und blinden AutofahrerInnen waren begeistert. Blickkontakt bedankt sich für diese wunderbare Initiative bei Roland Hirtl, dem Behindertenreferenten des ARBÖ.
  • Benefizveranstaltung zugunsten des Vereines Blickkontakt: Wie in den letzten beiden Jahren widmete der Behindertensprecher der Wiener ÖVP, Mag. Franz Karl, den Reinerlös ausseiner Lesung „Herr Karl“ im Meidlinger Schnapsmuseum auch heuer dem Verein Blickkontakt und besserte den Betrag ausseiner privaten Kasse auf, wofür sich Blickkontakt sehr herzlich bedankt. Musikalisch unterstützt wurde Mag. Karl durch das K & K Vierteloktett – Ulli und Michael Krispl -, das sein neuestes Programm „Das goldene Wienerherz“ zum Besten gab.
  • Jeder für jeden: Auch im Jahr 2002 beteiligte sich Blickkontakt mit einem Infostand und der sogenannten „UnsichtBar“ an der Selbsthilfegruppenmesse „Jeder für jeden“ im Wiener Rathaus.

Nun, das war doch ein durchaus respektabler Tätigkeitsbericht, oder?

Jetzt stehen wir an der Schwelle zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung 2003; in diesem Jahr sollen die Aktivitäten Blickkontakts vnoch intensiver im Zeichen der Behindertengleichstellung stehen. Dabei sollen alle Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und Information – Internet, Kassettenzeitschrift, Klubabende, Aktionismus – genutzt werden, um dieses komplexe Thema transparent und das angestrebte Ziel, ein Behindertengleichstellungsgesetz, erreichbar zu machen.

So bleibt mir als Webmaster von Blickkontakt-Online und Pressereferent des Vereines Blickkontakt nur noch „danke“ zu sagen, dass Sie unsere Homepage so zahlreich besucht und uns damit für unsere Arbeit maßgeblich motiviert haben! Einen humorvoll-beschwingten Rutsch ins Jahr 2003, Gesundheit, Glück, Erfolg und weiterhin interessante Stunden mit unseren Seiten wünscht

Ihr Michael Krispl

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich