Buchtipp: Herr Groll und die Donaupiraten

Im 7. Roman der Herr Groll Reihe von Erwin Riess werden aktuelle Themen wie Flucht, Gewalt und Ausgrenzung in eine Krimihandlung eingebettet.

Buch: Herr Groll und die Donaupiraten
Otto Müller Verlag

Der Rechtsruck der Politik und die zunehmende soziale Ausgrenzung haben dazu geführt, dass in den östlichen Donaustaaten die soziale Rebellion ausgebrochen ist. Randgruppen lehnen sich auf und die Gewalt greift um sich.

Mittendrin trifft der rollstuhlfahrende Privatermittler Herr Groll auf eine Gruppe rebellische Zirkusartistinnen und -artisten mit Behinderungen. Diese wollen mithilfe einer gekaperten Yacht aus Europa flüchten. Herr Groll gerät zwischen die Fronten und beschließt schließlich der Gruppe zu helfen und sie bei ihrer Flucht zu unterstützen.

Für die „Donaupiraten“ beginnt eine turbulente Hetzjagd mit Behörden und Polizei, die schließlich mit einem Showdown in der Weststeiermark endet.

Soweit die Grundhandlung des neuen Erwin Riess Romans, der auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen Bezug nimmt und diese in eine Krimihandlung einbettet.

Mehr Gesellschaftskritik als Krimi

Wer einen gradlinigen Krimi erwartet, wird enttäuscht. Der Roman ist kein Krimi im eigentlichen Sinn, sondern eher ein kritischer Blick auf momentane gesellschaftliche Zustände. Dieser Blick ist durchaus gelungen. Man braucht etwas Zeit, um sich einzulesen, erst ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt der Roman Fahrt auf.

Es gibt eine Fülle unterschiedlicher Fakten und Handlungsstränge, die im Einzelnen sehr interessant sind. Das Problem ist aber, dass so viele Fakten gleichzeitig präsentiert werden und das sehr detailliert und ausführlich, dass es sehr schwierig ist, sich auf die eigentliche Geschichte zu konzentrieren.

Diese läuft oft Gefahr, von einer Faktenflut verschluckt zu werden. Das ist aus meiner Sicht der Hauptkritikpunkt am Roman. Die Sprache ist sehr ausschweifend, aber durchaus witzig und intelligent. Die langen und verschachtelten Sätze bremsen manchmal den Lesefluss.

Fazit

Der Roman entwirft ein kritisches und an manchen Stellen beklemmendes Bild gesellschaftlicher Zustände. Damit ist das Buch durchaus am Puls der Zeit. Wem es gelingt, sich nicht vom Detailreichtum überschwemmen zu lassen, wird mit interessanten und kritischen Einblicken belohnt.

Der neue Erwin Riess Roman ist kein Lesestoff für nebenbei, sondern anspruchsvolle Kost, für die man sich Zeit nehmen muss.

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