Buchtipp: Stoppt Ableismus! Diskriminierung erkennen und abbauen

Was ist eigentlich Ableismus, und wie können wir mit ihm umgehen? Die Autorin und Aktivistin Anne Gersdorff und die Journalistin Karina Sturm zeigen in ihrem Buch die Mechanismen und Ausdrucksweisen von Ableismus auf und die Auswirkungen, die dieser auf das Leben von Menschen mit Behinderung hat.

Buch: Stoppt Ableismus! - Diskriminierung erkennen und abbauen von Anne Gersdorf und Karina Sturm
zero-media.net

„Oh toll, dass Sie trotz Ihrer Behinderung in die Disko gehen oder Ihre Mutter ist so ein Engel, Sie zu pflegen.“

Wenn Sie selbst eine Behinderung haben, sind Ihnen solche oder ähnliche Sätze schon mal begegnet. Sie sind nur eine der Ausdrucksformen von Ableismus. Es gibt eine gewisse gesellschaftliche Vorstellung, wie Menschen aussehen sollen und welche Fähigkeiten sie haben sollen. Weicht man von dieser ab, wird man als andersartig und häufig auch als weniger wert wahrgenommen.

Das eben Beschriebene bezeichnet man als Ableismus. Anne Gersdorff und Karina Sturm beschäftigen sich in ihrem Buch „Stoppt Ableismus! Diskriminierung erkennen und abbauen“ mit den Fragen, was Ableismus ist, wie er sich für Menschen mit Behinderungen auswirkt und was man gegen ihn tun kann.

Eine anschauliche Analyse, die zum Nachdenken anregt

Ableismus ist die Ursache des gesellschaftlichen Ausschlusses von Menschen mit Behinderungen. Das ist die grundlegende These des Buches. Die Autorinnen zeigen anhand von konkreten Beispielen aus dem Alltag die gesellschaftlichen Wirkungsweisen von Ableismus auf.

Diese sind enorm vielfältig und reichen von Vorurteilen und Barrieren bis zu vorenthaltener Teilhabe und verschiedenen Formen von Gewalt. Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt von Ableismus. Das Buch bietet nicht nur Theorie, sondern soll vor allem zur Reflexion anregen. „Kenne ich ableistische Strukturen und bin ich selbst ableistisch?“

Am Ende jedes Kapitels gibt es Tipps, wie man gegen ableistische Strukturen vorgehen könnte und kritische Fragen, welche sich direkt an die Leser:innen richten.

Fazit

Das Buch arbeitet ein komplexes und umfangreiches Thema sehr anschaulich auf.

Anhand persönlicher Geschichten aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen bekommt man einen Eindruck vermittelt, wie es ist, sich tagtäglich mit Ableismus auseinanderzusetzen und mit seinen Auswirkungen zu leben. Auch wenn man selbst schon mit dem Thema konfrontiert war oder ist, kann man neue Erkenntnisse gewinnen.

Das Buch regt zum Nachdenken an und ist in einer Zeit, in der es immer noch so viele Baustellen in Sachen Inklusion gibt, eine gute Lektüre.

Das Buch „Stoppt Ableismus! Diskriminierung erkennen und abbauen.“ ist beim Rowohlt Verlag erschienen und ist im Buchhandel wie auch bei Amazon ab 30. Jänner 2024 erhältlich.

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5 Kommentare

  • Den Begriff Ableismus finde ich nicht sehr geglückt. Das Wort „able“ drückt 1. etwas positives aus und wird daher niemals diese Wirkung haben die es eigentlich haben sollte, nämlich aufzuzeigen, dass es etwas negatives ist. 2. Wird der Begriff wieder über die betroffen Personen definiert, die etwas sein müssen, nämlich able.

    Ein Begriff der eine Diskriminierung abbilden und aufzeigen soll, die einer Gruppe widerfährt, sollte die Diskriminierung oder den Vorgang beschreiben, der diskriminiert und nicht die Gruppe, die diskriminiert wird.

    Ableismus ist so, wie er gemeint ist, wesentlich mehr als Behindertenfeindichkeit, daher passt dieser Begriff auch nicht. Wir sollten über einen aussagekräftigen, treffenden Begriff nachdenken. Das Buch werde ich mit Interesse lesen.

  • Danke für den Buchtipp. Habs gleich mal bestellt und werds mir im Urlaub einverleiben.

  • Keine elektronische Version vorhanden. Wie so oft bei Büchern zum Thema inklusion. Der Schuster geht barfuß.

    • Berechtigter Einwand. Da wir ein Rezensionsexemplar haben, haben wir übersehen, dass das Buch erst am 30. Jänner erscheint. Daher gibt es bis dahin weder die Druck- noch E-Book-Version. Dann wird auch die E-Book Variante erscheinen (laut Rowohl Verlag). Wir haben das Erscheinungsdatum im Artikel ergänzt.

    • Stimmt so nicht, auf Thalia bekommt man es auch als e-Book.