Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis verliehen

Auszeichnung von Initiativen, die das selbstbestimmte Leben von Menschen mit Behinderung fördern.

Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis
Hilzensauer, Leonhard

Bereits zum vierten Mal wurde am 27. November 2010 in Wien der Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig Preis verliehen. Der Preis wurde von ihren Freunden in Bewunderung und Wertschätzung dafür geschaffen, wie sie ihr Leben mit Behinderung mutig gestaltet und erfolgreich gemeistert hat.

Er zeichnet außergewöhnliche Initiativen, Ideen und Leistungen aus, die dem selbstbestimmten Leben von Menschen mit Behinderung und ihrer gleichberechtigten Anerkennung in der Gesellschaft förderlich ist.

Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig war von Geburt an schwer sehbehindert, besuchte aber schon in den 50er Jahren keine Sonderschule sondern maturierte und absolvierte erfolgreich ein Studium der Rechtswissenschaften in Wien. Sie war verheiratet und Mutter von vier Kindern, Großmutter und eine exzellente Haufrau und Gastgeberin.

1988 erblindete sie völlig. Das hinderte sie aber nicht daran, mit einer nie enden wollenden Energie als Nachrichtenredakteurin des ORF oder als Mitbegründerin sowohl einer privaten Hilfsorganisation im Jugoslawienkrieg als auch des Vereins „Blickkontakt“, einem nach den Prinzipien der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung aufgebauten Verein, den sie von 1999 bis zu ihrem Ableben 2003 geleitet hat, zu wirken.

Sie machte Schulungen in der Krankenpflegeschule im AKH Wien, arbeitete an der Erstellung des BIZEPS-Ratgebers „krank, behindert, ungehindert … in Wien“ mit, setzte sich für die Schaffung des Behindertengleichstellungsgesetzes ein – dies nur als einige Beispiele für ihre zahlreichen Aktivitäten.

Ihr stets freundliches und gewinnendes Wesen, ihre Fähigkeit, mit jedem Menschen eine Gesprächsbasis zu finden, ihre Stärke und ihr Mut zum Leben sowie ihre ansteckende Fröhlichkeit waren für viele Menschen Motivation. Diese wunderbare Frau war ein großes Vorbild und eine wichtige Persönlichkeit in der Österreichischen Behindertenbewegung.

Der diesjährige Preisträger, Mag. Gregor Demblin ist Rollstuhlfahrer und gründete die Plattform „Motary“, deren Ziel ein optimales Verhältnis zwischen Gesellschaft und Menschen mit Bewegungseinschränkungen ist. Weiters schuf Mag. Demblin das Projekt „Career Moves“, das die Öffnung des Arbeitsmarkts für Leistungsträger mit Einschränkungen erreichen will.

Der Anerkennungspreis ging heuer an Ing. Günther Ertl für sein 40jähriges Wirken im Bereich Hilfen und Hilfsmittel für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen.

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