Rollend, rasant und rabiat durch Wien und den Rest der Welt
Hallo! Ich bin froh, dass der Dezember und die Fetz-(natürlich: Fest-)tage endlich vorbei sind. Ich weiß nicht, wie es euch ergangenen ist, vielleicht habt ihr ja wie in Kindertagen jeden Tag ein neues Türchen im Adventskalender geöffnet, eine Überraschung vorgefunden, bis zum 24. 12. gespannt gewartet, um dann ein friedliches, besinnliches Fest zu feiern.
Ich hingegen falle jedes Jahr im Dezember von Tag zu Tag immer ein Stückerl tiefer in ein Loch. Und es bedarf großer Überwindung und Anstrengung, da wieder rauszukommen, um wieder zu mir selbst (rollend, rasant und rabiat) zu finden. Deshalb habe ich diesmal beschlossen, sofort im neuen Jahr ein Inserat zu schalten:
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Die Weihnachtszeit ist nun vorbei – ich (45 Jahre alt, „an den Rollstuhl gefesselt“, alleinsitzend) habe voll den Erwartungen meiner Umwelt entsprochen: d.h. ich war auf einigen klassischen Weihnachtsfeiern mit tollem Weihnachtsessen mit vielen Keksen und das eine kleine Überraschungsgeschenkspackerl habe ich auch erhalten. Dafür habe ich mich bemüht, ein vom Herzen kommendes Lächeln aufzusetzen und ein aufrichtiges „Dankeschön“ hervorzubringen.
Wenn Sie darauf abfahren, dann haben Sie während der Weihnachtsfeiertage im Fernsehen sicherlich die alljährliche Aktion zugunsten behinderter Menschen angeschaut. Wenn Sie jedoch mich hinter dieser Fassade kennenlernen und wirklich mehr über das reale Leben von behinderten Menschen wissen möchten, dann geben Sie sich gerade jetzt, am Anfang eines neuen Jahres, endlich einmal einen Ruck, und sprechen ihren gehbehinderten Nachbarn, die sehbehinderte Joggingläuferin, den rollstuhlfahrenden Mann im Supermarkt, die gebärdenden Menschen beim Kegeln oder die Bewohnerinnen und Bewohner der nahe gelegenen Behindertenwohngemeinschaft an.
Ich verspreche Ihnen, Sie (!) werden Augen machen. Also bis bald, Ihre / eure Ronja.