Leichte Sprache macht nicht dumm

Ausgangspunkt der Diskussion in Graz mit Klaus Candussi von atempo war eine zuletzt in der ZEIT veröffentlichte Glosse zur Leichten Sprache.

Klaus Candussi beim Sommercamp 2017 in Graz
BIZEPS

Dass Texte in Leichter Sprache weder die Sprache kaputt, noch die Menschen dumm machen, darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommercamps zum selbstbestimmten Leben behinderter Menschen einig.

Ausgangspunkt der Diskussion in Graz mit Klaus Candussi von atempo war eine zuletzt in der ZEIT veröffentlichte Glosse zur Leichten Sprache.

Allein in Österreich gibt es nach Informationen von Klaus Candussi zwei Millionen Menschen, die Probleme mit der durchschnittlichen Nutzung der Sprache haben.

Es gehe hier in der Diskussion um eine leicht verständliche Sprache also nicht nur um Menschen mit Lernschwierigkeiten, sondern um viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, die viele der für sie wichtigen Informationen nicht verstehen. Daher gelte, es bei den Angeboten für eine leicht verständliche Sprache genau hinzuschauen, welche Zielgruppe erreicht werden soll.

Was gar nicht geht, ist, dass leicht verständliche Informationen abgewertet werden, wie dies kürzlich in einer Glosse der ZEIT von Alfred Dorfer getan wurde. Deshalb hat sich Klaus Candussi auch gegen diese Glosse gewehrt.

Auch dem Argument, das immer mal wieder zu hören ist, dass Leichte Sprache die Menschen dumm machen könnte, wurde eine klare Absage erteilt. Denn Leichte Sprache ist für viele Menschen eine Unterstützung, Informationen überhaupt erst wahrnehmen zu können. Annette Bourdon von Mensch zuerst: Verständliche Texte seien für Menschen mit Lernschwierigkeiten genau so wichtig wie Rampen für RollstuhlnutzerInnen.

Spannend war der Blick in die Zukunft, den Klaus Candussi mit dem neuen Angebot von atempo vorstellte, um verschiedene Grade einer leichten und verständlichen Sprache über eine App anbieten zu können.

So könnten beispielsweise Bescheide von Behörden in unterschiedlichen Formaten angeboten und von den NutzerInnen je nach Bedarf über die App abgerufen werden. Dies könnte in Sachen Leichte Sprache ein spannender Sprung nach vorne sein, meinten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommercamps.

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2 Kommentare

  • Es grenzt schon an gesteigerter Frechheit, dass “ Leichte Sprache “ dumm machen soll.

  • Leider bin wegen meines Schädel/Hirn-Traumas, nach Verkehrsunfall sprachlich nicht mehr ganz fit und daher z.B. auch für einen Alfred Dorfer amüsant. Miteinander oder gegeneinander wird unser Leben lebenswerter ?