Am 21. November 2022 übergaben die Initiator:innen der Bürger:initiative "Recht auf Bildung für ALLE Kinder - Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit Behinderung" 35.624 Unterschriften dem Parlament.

Jugendlichen mit Behinderungen wird häufig der Besuch eines 11. und 12. Schuljahres untersagt. Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Bedarf dürfen dann nur 10 Jahre die Schule besuchen, obwohl sie oft mehr Zeit bräuchten, um den gelernten Schulstoff zu verarbeiten und zu vertiefen.
Der Nationalrat wird nun aufgefordert, dass Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, bis zu zwei Jahre später eingeschult werden können und sich somit der Beginn der Berechnung der Schuljahre um bis zu zwei Jahre nach hinten verschiebt und weiters ein klar definierter Rechtsanspruch auf ein 11. und 12. Schuljahr geschaffen wird.
Claudia Mühlbacher, eine der Initiator:innen der Bürger:initiative, erläutert gegenüber BIZEPS:
Die Bundesverfassung über die Rechte von Kindern sieht ‚die Gleichbehandlung von behinderten und nicht behinderten Kindern in allen Bereichen des täglichen Lebens vor‘.
Kindern mit einer Behinderung den Zugang zur Bildung zu versagen, schließt diese Kinder davon aus und nimmt ihnen die Teilhabe in allen Bereichen des täglichen Lebens. Es geht um Chancengerechtigkeit.
Dass Eltern, die sich für die Recht ihrer Kinder einsetzen, immer und immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, die diese mühsam versuchen aus dem Weg zu räumen, ist mürbe und erschöpfend und bringt Eltern regelmäßig an ihre Grenzen.
Unterstützung auch online möglich
Auf der Internetseite des Parlaments können Sie weitere Details zur Bürger:initiative „Recht auf Bildung für ALLE Kinder – Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit Behinderung“ lesen sowie diese Bürger:initiative auch online unterstützen.
Welche Parteien wollen diese Benachteiligung beseitigen?
Die Falter-Journalistin Nina Horaczek hat auf Twitter geschrieben, dass ihr auf Rückfrage alle Parteien im Parlament – außer der ÖVP – mitgeteilt haben, einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf 11. und 12. Schuljahr zu unterstützen.
Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) sieht die „Notwendigkeit einer besseren Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf über die Pflichtschulzeit hinaus im Bereich der Inklusion“.

Iris Hanousek-Mader
03.12.2022, 13:12
Bildung für Menschen ermöglicht ihnen ihrem Leben Bedeutung
zu geben
Dietlinde Prammer
02.12.2022, 17:41
Es ist gut,dass es Menschen gibt,die sich für die Bedürfnisse dieser Menschen einsetzen
Dietlinde Prammer
02.12.2022, 17:39
Welche Menschen sind wir,wenn wir dem Schwächeren nicht Hilfe geben,dort wo sie gebraucht wird.