London: Blindem Mann mit Blindenführhund wurde Restaurantbesuch verweigert

Ein blinder Softwareentwickler wollte, von einem Blindenführhund begleitet, mit seinen Arbeitskollegen essen gehen und wurde am Eintritt gehindert.

Blindenführhund Leo
Christian Gutjahr

Artur Ortega wollte nur mit seinen Kollegen essen gehen. Dazu hatte er vorab reserviert und sogar auf seinen Blindenführhund hingewiesen, obwohl das nicht nötig wäre, berichtet der EveningStandard. Assistenzhunde dürfen in Großbritannien fast überall hin mitgenommen werden. Restaurants zählen auf jeden Fall dazu.

Als die Gruppe dann beim Restaurant ankam, gab man Ortega die Auskunft, er könne nur hier essen, ohne seinen Hund mitzubringen. Auch der Restaurantmanager verweigerte den Eintritt. Dies hat ihn sehr verwundert da er bereits früher in diesem Restaurant, auch in Anwesenheit seines Hundes, gegessen hatte.

Da er diese Diskriminierung nicht einfach hinnehmen wollte, wandte er sich an das RNIB (Royal National Institute of Blind People), eine Organisation die blinden und sehbehinderten Personen hilft.

Behörde überprüft Restaurantlizenz

Das RNIB beschwerte sich im Namen von Artur Ortega bei der zuständigen Bezirksverwaltung. Dies löste eine Überprüfung der Restaurantlizenz aus, denn blinde Menschen haben ein Anrecht darauf, ihre Blindenführhunde in Restaurants mitzunehmen.

Der Anwalt des RNIB, Jack Holborn, erklärte, es ginge nicht darum, dem Restaurant die Lizenz zu entziehen, sondern zu bewirken, dass Restaurantpersonal entsprechend der Gesetzeslage geschult wird.

Entschuldigung

Im Nachhinein schrieb das Restaurant an Ortega einen Brief, in dem es sich für das Verhalten entschuldigte und bot der Gruppe einen kostenlosen Restaurantbesuch an.

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9 Kommentare

  • Na Klasse, solche Vorfällen müssen immer schnee und deutlich veröffentlicht werden, damit die Penner bald wissen, was sich gegenüber behinderten Mitbürgern gehört. Ähnliches habe ich im schönen Wildbad erlebt, da war kein Hund das Hindernis sondern der Rollstuhl des Gastes *.so geschehen in 1974 in Wildbad. Wenig später erlebten wir in einer Gaststättein Höfeneinen fröhlichen Nachmittag mit eine Menschenaffen. Der Wirt hatte weder mit dem Rollstuhl meiner Frau noch mit dem Affen Probleme.
    Jü We

  • Ein klassischer Fall für eine Schlichtung nach dem Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.

  • Das verstehe ich nicht. Ist das nicht eher ein Problem des Tierschutzes? Der blinde Mann durfte ins Restaurant, nur der Hund nicht.

  • Ich denke das Angebot als Entschädigung ist ok.
    Aber warum erst diese Ablehnung

  • Warum wird hier eigentlich ein Fall aus London geschildert, der noch dazu im Sinne des Betroffenen ausgegangen ist, während dies in Österreich permanent passiert, ohne dass es die geringsten Konsequenzen hätte. Man erinnere an den „in höchstem Maße ärgerlichen Vorfall“ am linzer Hauptbahnhof, bei dem „noch dazu blinden oder sehbehinderten Menschen Zeit gestohlen und ein höchst unangenehmes Erlebnis angetan“ wurde, siehe https://www.bizeps.or.at/schon-wieder-transportverweigerung-fuer-blindenfuehrhund/
    Man beachte das verbandstypische Wording! Wer leitet eig. bei uns eine Prüfung der Restaurantlizenz bei Diskriminierungen ein?

  • Der Blindenverband würde dies als erfolgreiche „Bewusstseinsbildung“ ansehen.
    Vielleicht würde man daraus sogar einen rührseligen Text machen wie z.B.:
    Bitte helfen Sie Artur im Alltag wieder selbstständig zu sein.Artur ist Softwareentwickler. Durch einen schweren Schicksalsschlag durfte sein Hund nicht mit in ein Restaurant, „Die einfachsten Dinge sind plötzlich so schwierig!“ Artur weint, doch Gordon, sein Betreuer beim Blindenverband weiß eine Lösung: „Das ist mein Zauberkoffer, darin sind Gutscheine für Essen auf Rädern, so müssen Sie nicht mehr in Restaurants gehen, wo sowieso zu viele Sehende sitzen und Sie werden dann auch weiterhin gut separiert, wie es gehört.“
    __________
    Frei nach: „Bitte helfen Sie Anna im Alltag wieder selbstständig zu sein!“ https://www.blindenverband-wnb.at/helfen-und-spenden/jetzt-spenden/

    • ;-)