Gedenken für „Euthanasie“-Opfer

Die AG Selbst Aktiv von Menschen mit Behinderungen in der SPD Berlin wird einen Kranz am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie“-Morde in der Tiergartenstraße 4 in Berlin-Tiergarten niederlegen.

Cover: NS-Euthanasie: Wahrnehmungen – Reaktionen – Widerstand im kirchlichen und religiösen Kontext
Studien Verlag

Am Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner 2022 wird an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee vor 77 Jahren erinnert und der weltweiten Opfer des nationalsozialistischen Unrechtsregimes gedacht.

Die AG Selbst Aktiv von Menschen mit Behinderungen in der SPD Berlin wird an diesem Tag ebenfalls einen Kranz am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in der Tiergartenstraße 4 in Berlin-Tiergarten niederlegen. Auch an der “Heilanstalt” Eglfing-Haar soll vom Behindertenverband Bayern am 27. Jänner um 17:30 Uhr ein Kranz niedergelegt werden.

„Mitglieder des Landesvorstandes der ‚AG Selbst Aktiv – Menschen mit Behinderungen in der SPD Berlin‘ legen einen Kranz mit der Schleife ‚Wir gedenken, trauern und mahnen‘ nieder und gedenken der Opfer. Erinnert wird auch an aus Berlin stammende ermordete Kinder und Erwachsene. Wir Selbst Aktive fordern Inklusion von Anfang an. Denn Inklusion ist Demokratie. Unsere Politik und Gesellschaft müssen sich überall und zu jeder Zeit für eine diskriminierungsfreie Partizipation, Inklusion, Barrierefreiheit und die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrer Vielfalt stark machen. So haben menschenverachtende Ideologien wie jene der Euthanasie heute und in Zukunft keine Chance“, heißt es in einer Presseinformation von Selbst Aktiv Berlin.

Der Text des Erlasses, den Adolf Hitler unterschrieben hatte: Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann.
Republik Deutschland

In der Tiergartenstraße 4 befand sich ab April 1940 die Zentrale für die Organisation, die unter dem Decknamen „T4“ den Massenmord initiierte, koordinierte und durchführte.

Die sogenannte Euthanasie war das erste systematische Massenverbrechen der Nazis. Sie gilt als Vorstufe zur Vernichtung der europäischen Juden.

Adolf Hitler gab mit einem auf den 1. September 1939 – dem Tag des Überfalls auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann – zurückdatierten Schreiben unter dem Codenamen „Aktion T4“ die Ermächtigung zum systematischen Massenmord und Zwangssterilationen an Menschen, deren Leben die Nationalsozialisten als nicht lebenswert betrachteten.

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